Grün-As

Neues vom Theaterdorf

Mit Jules Verne in 80 Tagen um die Welt

Bild Auf die Idee, Jules Verne’s Fantasie-Geschichte auf die Theaterbühne zu bringen, kam Christoph Zwiener als er am Bücherregal seiner Kinder vorbeiging. »Mich hat das Buch schon als kleiner Junge gefesselt und fasziniert. Ich hatte sofort Bilder im Kopf, wie ich die Szenen umsetzen kann«, erläutert der Theaterfachmann. Er ist, neben den Bühnenbildnern der einzige »Profi« im Team, welches aus über 120 Personen im Alter von 4 bis 65 Jahren besteht. Auf der Bühne steht dann der Kripo-Beamte neben dem Pfleger und der wiederum neben einem Vertreter - der bunte Mix von Laiendarstellern und -bühnentechnikern wird komplettiert durch jede Menge Kinder.

Zwei von den kleinen großen Stars sind die Geschwister Finja (11 Jahre) und Willy Müller (9 Jahre). Beide sind wie auch ihre Eltern seit sechs Jahren bei der Theatertruppe und fühlen sich richtig wohl. Im neuen Stück, was im Jahr 2000 schon einmal in der Messehalle 7 aufgeführt wurde spielen sie zwei Straßenkinder. »So schwer ist es gar nicht, die Rolle zu lernen«, gibt sich Willy ganz abgeklärt. Und Finja ergänzt: »Manchmal nervt es bei den Proben, wenn man alles so oft wiederholen muss, aber eigentlich macht es uns großen Spaß.« Selbst bei der Aufführung bleiben die Beiden ganz locker. Willy: »Ich habe mal ein falsches Wort gesagt und war ziemlich erschrocken. Aber ich habe mir nichts anmerken lassen.«

Bild Seit Januar laufen die Proben für die neue Inszenierung von Jules Vernes Klassiker, die mit liebevoll gestalteten Bühnenbildern und Kostümen, sowie tollen Schauspielern und von Christoph Zwiener eigens komponierter Musik sicher wieder ein voller Erfolg wird. Am 23. April, 19 Uhr findet ist Premiere im Vereinssaal des Musicaldorfes in Biesen bei Zschortau statt. Danach sind neuen weitere Veranstaltungen in diesem Jahr geplant.

Für Finja und Willy bedeutet das, jede Menge Freizeit für Proben und Aufführungen opfern. Manchmal sind sie sogar mit dem Theaterdorf auf Tournee. Mama, die selbst Darstellerin ist und Papa als Bühnentechniker sind zwar dabei, aber manchmal hätten sie doch ganz gerne mal Zeit für sich und ihre Freunde. Der Auftritt jedoch entschädigt sie wie sicher alle Beteiligten für monatelanges Proben und Lampenfieber. »Wenn alles geklappt hat, ist man schon sehr erleichtert«, erzählt Finja. Der letzte Kommentar von Willy, den man so sicher noch nie von einem Schauspieler gehört hat, lautet: »Der Applaus ist ja ganz schön, aber wenn das Publikum nicht aufhört zu klatschen, bin ich ganz schön genervt. Da muss man sich so oft verbeugen…«
Klaudia Naceur

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