Alte Ängste - neue Hoffnungen
Polen, Tschechien und Deutschland gemeinsam auf dem Weg nach Europa
»Alte Ängste - neue Hoffnungen: Polen, Tschechien und Deutschland gemeinsam auf dem Weg nach Europa«
- dies ist der Name
eines Projekts, welches im Sommer von Schülerinnen und Schülern aus 3 Ländern bearbeitet wurde. Schon seit mehreren Jahren
bestehen partnerschaftliche Beziehungen zwischen dem Beruflichen Schulzentrum 6 in Leipzig - Grünau und den Berufschulen
SOU aus Brünn sowie ZSZ Nr. 7 aus Breslau. Gemeinsam wurde nun ein Projekt ins Leben gerufen, welches hinsichtlich des
60. Jahrestages des Kriegsendes sowie des kürzlichen Beitritts von Polen und Tschechien zur Europäischen Union besondere
Aktualität besitzt.
Das erste Projekttreffen fand im April 2005 in Brünn statt. Hier setzten sich die Schülerinnen und Schüler mit der Geschichte der Vertreibung aber auch mit nach wie vor bestehenden gegenseitigen Vorurteilen auseinander.
Das zweite Projekttreffen in Leipzig, vom 06. bis 10. Juni 2005, stand thematisch unter dem Motto »Lehren aus der
Vergangenheit / Werte für das Europa des 21. Jahrhunderts«
. Wie bereits beim ersten Mal nahmen Schüler und Zeitzeugen sowie
Fachlehrer an diesem Treffen teil. Dabei diskutierten die Jugendlichen Ideen, wie ein friedliches Europa aufgebaut und
welche Werte ihm zugrunde liegen sollten. Zunächst wurde darüber diskutiert, welche Lehren aus dem II. Weltkrieg gezogen
werden können. Besonders hilfreich war dabei die Einbeziehung der Zeitzeugen aus Deutschland, Polen und Tschechien.
Schnell war man sich darüber einig, dass nur in einem friedlichen Miteinander die Zukunft Europas liegen kann. In trinationalen Schülergruppen wurden Vorschläge zu einem Wertekanon für Europa diskutiert und zur Abstimmung gebracht. Trotz sprachlicher Barrieren und teilweise unterschiedlicher Auffassungen konnte man schließlich eine anspruchsvolle Projektpräsentation erarbeiten, welche 2 Wochen lang im Polnischen Institut ausgestellt wurde.
Neben der Projektarbeit gab es natürlich auch noch ein Freizeitprogramm für unsere Gäste. Stadtführung, Kegelabend, Museumsbesuche und Grillabend ließen bald ganz persönliche Kontakte und Freundschaften entstehen, die sicher auch über das Projekt hinaus Bestand haben werden.
Das Projekt wurde finanziell ermöglicht durch den internationalen Schul- und Jugendwettbewerb des Fonds »Erinnerung und
Zukunft«
von MitOst e.V. mit dem Titel »Frieden für Europa - Europa für den Frieden: 60 Jahre nach Kriegsende erkunden
junge Menschen die Bedingungen von Frieden in Europa und in der Welt«
.
Ralf Eiben