Grün-As

So lässt es sich leben

Idylle und Komfort auf 70 Quadratmeter Grünau

Bild Herta und Günther Kramer lassen es sich gut gehen. Derzeit genießen die beiden Rentner die letzten Sonnenstrahlen des Herbstes. Den nachmittäglichen Kaffee trinken sie am liebsten auf dem Balkon ihrer Drei-Raum-Wohnung in der Brambacher Straße 79. »Schön ruhig ist es hier. Es sei denn ein paar Kinder streiten sich lauthals im Hof«, erzählt Günther Kramer augenzwinkernd.

Die Idylle am Rande dieses entstehenden riesigen Stadtteiles, sei auch der Grund dafür gewesen, in diese Ecke Grünaus zu ziehen. Das war vor 25 Jahren. Seither leben die Kramers, beide fast 75 Jahre alt, in ihrem Zuhause.

Bild Viele Nachbarn haben sie ein- und wieder ausziehen sehen - die Kramers blieben. Sie blieben auch, als die insgesamt 160 Wohnungen im Komplex Brambacher Straße, Berkaer Weg vor fünf Jahren vom Eigentümer, der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft (LWB) aufwendig saniert wurden.

Im Vorfeld führte die LWB lange Gespräche mit ihren Mietern, erklärte die Sanierungsmaßnahmen, ging auf Wünsche der Mieter ein oder bot ihnen adäquate Wohnungen an.

Bild »Die meisten sind vorher ausgezogen. Wir waren fast 70 Jahre, ein Umzug schien uns zu stressig. Also bleiben wir, nicht zuletzt auch aus Neugierde, wie so eine Sanierung sein würde«, erinnert sich Günther Kramer. Diese Entscheidung hätte der rüstige Rentner jedoch in den ersten 14 Tagen am liebsten rückgängig gemacht. »Täglich waren 13 bis 15 Handwerker - übrigens alles sehr nette Leute - in allen Zimmern verteilt. Bei dem Lärm, den sie machten, hätte ich explodieren können«, kann er heute darüber lachen.

Bild In ihrem kleinen Fotoalbum haben die Kramers genau dokumentiert, wie es in ihrer Wohnung einst aussah, beispielsweise wie aus dem Bad ein Schmuckstück wurde oder die Küche ab- und wieder aufgebaut wurde, weil der Schacht erneuert werden musste. »Zwei Wochen lang haben wir quasi auf ’Sparflamme gekocht’ und uns hauptsächlich von Tütensuppen ernährt«, schmunzelt Günther Kramer. »Aber«, gerät er ins Schwärmen, »auch wenn wir manchmal geschimpft haben und die Miete jetzt um einiges höher ist, hat es sich doch gelohnt. Alles ist neu. Die Technik ist auf dem modernsten Stand, Wände, Fenster und Türen sind isoliert, die Fußböden und Fliesen sind auch erneuert worden. Die Wohnung war schon immer schön, aber jetzt ist sie richtig komfortabel«.
kmn

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