Weihnachten in Familie
Wie verbringen Sie das Weihnachtsfest?
Durchgefroren, mit kalten Füßen und roten Nasen, kommen sie nach Hause. Es hat geschneit und
dunkel ist es schon seit einer Stunde. Die Kinder hatten wie immer ihren Spaß, obwohl es für sie
nur ein Thema gab: »Was ER wohl bringen wird? Und ob ER dieses Mal selber in Erscheinung
tritt oder alles vor der Tür abstellt und wieder geht? Vielleicht hat ER es aber auch schon in
der Wohnung deponiert - und wir sind dummerweise unterwegs...?!«
Trotz der Aufregung und immer wiederkehrenden Fragen haben sie es nicht versäumt, die hell erleuchteten Tannenbäume und Schwibbögen zu zählen. Stolz erzählten sie es ihren Eltern, die - den tagelangen Vorbereitungsstress endlich hinter sich lassend - verträumt durch die leicht verschneiten Straßen der Stadt schlenderten.
Die Kinder, nun bis in die Haarspitzen gespannt und kribbelig hin und her wuselnd werden ins
Bad geschickt - »Die nassen Sachen ausziehen, Hände waschen und dann ins
Kinderzimmer«
, lautet ihre Order. Während der Vater die Kerzen des Weihnachtsbaumes,
den die Kinder am Vormittag reichlich mit Schokokringeln, Holzspielzeug, Kugeln und Lametta
verziert hatten, entzündet, kocht die Mutter Kaffee und Kakao. Den Tisch hatten sie bereits vor
dem Spaziergang gedeckt - damit es dann schneller geht. Ein Glöckchen klingelt.
Das Signal für die Kinder, mit leuchtenden Augen treten sie ins Wohnzimmer. Wieder war der Weihnachtsmann schon da gewesen, wieder hatten sie ihn verpasst. Dass der alte Mann selbst durch Schlüssellöcher oder unter der Tür hindurchkriechen kann, ist bekannt, aber wie in aller Welt bekommt er immer die großen Geschenke hindurch, ohne dass sie kaputt gehen? Der Vater lächelt, nicht umsonst musste er vorhin noch einmal umkehren, weil er (auch wie immer) seinen Schal vergessen hatte.
Die Kinder ziehen diese Schlüsse nicht, nachdem sie brav ein Gedicht aufgesagt, ein Liedchen gesungen oder auf der Flöte vorgespielt hatten, machen sie sich aufgeregt über die großen und kleinen Päckchen her, juchzen stellenweise ob ihres Inhaltes und präsentieren auch die kleinste Kleinigkeit den Eltern, die nun ihrerseits hoch erstaunt tun, als ob sie nicht genau wüssten, was da hübsch eingepackt unter der Tanne lag.
Mit überzeugend gespielter Neugierde lassen sie sich alles genauestens vorführen und sind in Gedanken damit beschäftigt, sich daran zu erinnern, wie viele Geschäfte sie ablaufen mussten, bis sie das so sehnlichst Gewünschte endlich ergattern konnten.
Es ist schwer die Kinder davon zu überzeugen, am Tisch Platz zu nehmen und die erste Stolle des Jahres zu genießen. Es gelingt letztlich, denn am 24. Dezember ist Stolle noch ein Genuss, zwei Monate später kann die Weihnachtsleckerei niemanden mehr begeistern. Später setzen sie sich alle zusammen, die Kinder spielen und naschen (meist heimlich), Mutter und Vater machen es sich gemütlich, hören eine Schallplatte mit weihnachtlichen Klängen, reden, trinken ein Gläschen Rotwein und freuen sich über einen besinnlichen heiligen Abend.
Kommt Ihnen das bekannt vor? Dann haben Sie die gleichen Erinnerungen an vergangene Weihnachten, wie ich. Denn was ich gerade grob beschrieben habe, waren MEINE kindlichen Erlebnisse, die sich bis auf kleine Details, wie beispielsweise den Schnee, jedes Jahr wiederholten.
Vielleicht meinen Sie, es sei etwas verfrüht, um an Weihnachten zu erinnern. Womit Sie auch recht haben, aber uns interessiert, wie Sie Ihre Weihnachten verbringen. Was für Traditionen pflegen Sie? Gibt es Würstchen mit Kartoffelsalat am Heiligabend oder Hühnerfrikassee?
Wie schmücken Sie Ihren Baum? Haben Sie überhaupt einen Baum, oder vielleicht nur einen Strauß Tannenzweige? Was bedeutet Ihnen Weihnachten? Was verschenken Sie gerne, oder wird vielleicht in Ihrer Familie nichts verschenkt?
»Grün-As«
würde sich freuen, wenn Sie uns schreiben und Ihre jetzigen oder
aber auch zurückliegenden Weihnachten schildern. Vielleicht haben Sie auch ein ausgefallenes
Back-, Koch- oder Bratrezept für den Weihnachtsschmaus, das Sie gerne verraten möchten. Schön
wäre es auch, wenn Sie uns ein Foto dazulegen könnten, auf dem Ihr geschmückter Tannenbaum zu
sehen ist. Wir sind gespannt auf Ihre Zuschriften.
K. Naceur,
»Grün-As«
-Team