»Urban Souls«
in Grünau
Neue Skatehalle an der S-Bahn
In Grünau, hinter der Montessori-Schule, steht eine große Halle. Sie beherbergt eine Transformator-Station der Stadtwerke, die allerdings schon seit drei Jahren nicht mehr betrieben wird. Die meisten Industriegebäude, die nicht mehr genutzt werden, teilen das gleiche Schicksal. Nachdem sie eine zeitlang brachliegen, werden sie irgendwann abgerissen. Aber manchmal findet sich auch eine bessere Alternative. Wie in vielen deutschen Städten gibt es auch in Leipzig eine stetig wachsende Szene von jugendlichen Skateboardfahrern.
Umformerstation an der S-Bahn
Genaue Angaben sind nicht möglich, aber es sind wohl zwischen 400 und 500 Jugendliche, die
regelmäßig auf das Brett steigen. Die Vorraussetzungen um zu skaten sind recht gering. Eine
ebene Strecke, eine kleine Mauer, Treppen und vielleicht ein Geländer reichen schon, um einige
Tricks zu lernen und zu üben. In der Leipziger Innenstadt, zum Beispiel vor der Universität,
oder in Paunsdorf finden sich leicht solche Locations, an denen sich die Skater dann treffen.
Die Plätze sind öffentlich und häufig fühlen sich Anwohner und Passanten durch die Skater
gestört oder gar belästigt.
2002 wurde in Leipzig der Skaterverein »Urban Souls«
gegründet.
Zum Teil selbst aktive Skater kannten die Gründer das Problem, einen geeigneten Ort für ihr Hobby zu finden. Skateboard fahren in Leipzig ist außerdem saisonal beschränkt. In der kalten, nassen Jahreszeit fährt kaum jemand im Freien. Für viele Jugendliche fällt also im Winter ein Beschäftigungsfeld weg, weshalb sie dann ersatzweise einfach irgendwo rumhängen.
Diskussionsrunde im Stadtteilladen
Die Lösung für die Probleme liegt nahe. Die Einrichtung einer Skaterhalle würde nicht nur
einen zentralen Treffpunkt für die Skater schaffen und sie von den öffentlichen Plätzen holen,
sondern ihnen auch die Abhängigkeit von der Witterung nehmen. Die »Urban Souls«
gingen dieser
Idee nach und begannen mit der Suche nach einem Gebäude, welches möglicherweise umfunktioniert
werden könnte.
Mit der Hilfe von Christian Grötsch, dem ehemaligen Quartiersmanager für Grünau, wurden die
»Urban Souls«
nach einigen Misserfolgen schließlich auf den alten Umformer der Stadtwerke
aufmerksam. Und das Gebäude scheint bestens geeignet zu sein. Insgesamt umfasst die Halle eine
Grundfläche von 1200 m2, im Inneren befindet sich ein Bereich von 800 qm, in dem ein Skatepark
entstehen könnte. Außerdem gibt es in der zweiten Etage einige Räume, die für zusätzliche
Angebote nutzbar wären.