Kommst Du runter?
Wie fit sind Grünaus Spielplätze?
Mag es Grünau auch noch an einigem mangeln, eines gibt es auf jeden Fall zur Genüge: Spielplätze. Nahezu jede Wohnscheibe verfügt über einen Platz - und sei es auch nur ein Sandkasten -, auf dem sich Kinder austoben können. Hinzu kommen insgesamt 40 kommunale Spielplätze - verteilt über alle Wohnkomplexe, abgesehen vom WK 1. Doch einfach nur Geräte oder Sandkästen zur Verfügung zu stellen, beziehungsweise zunächst kostenintensiv zu installieren, ist das eine.
Was den Betreibern wirklich zu schaffen macht sind Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten. So muss der Sand gereinigt, beziehungsweise ausgetauscht und an Spielgeräten Sicherheitsmängel beseitigt werden. Kosten, die bei einem einzigen Spielplatz schnell an die 5.000 Euro betragen können, wie beispielsweise die unlängst vorgenommenen Reparaturarbeiten am Spielplatz in der Königsteinstraße / WK 8.3.
Jens Dietrich vom Stadtreinigungsamt, zuständig für die kommunalen Spielplätze erklärt, warum:
»Die meisten der Spielgeräte sind aus Holz, zum einen weil sie preiswert in der Anschaffung sind und
außerdem auch schöner aussehen . Die Lebensdauer des Naturmaterials ist allerdings sehr begrenzt. Nach
zehn Jahren sind die Spielgeräte eigentlich hinfällig.«
Für eine Zuspitzung der Situation sorgt
auch noch ein anderer Umstand.
So sind nach der Wende beinahe alle alten DDR-Spielgeräte durch neue ersetzt worden, da sie nicht der
DIN entsprachen. Dies geschah fast zeitgleich, so dass auch die Mängel nun mit einem Mal auftreten und
immense Kosten verursachen. »Prinzipiell sind wir durchaus daran interessiert, alle Plätze
komplett zu erhalten. Allerdings fehlt dafür das nötige Geld. Wir können lediglich partielle Reparaturen
vornehmen. An anderer Stelle müssen Geräte jedoch teilweise abgebaut oder ganz entfernt werden. Da unser
Etat für ganz Leipzig gilt, muss natürlich abgewogen werden. Grünau hat mit seiner Vielzahl von Plätzen
nicht oberste Priorität. In anderen Stadtteilen sieht es diesbezüglich wirklich finster aus«
, so
Jens Dietrich.
Zum normalen Verschleiß kommen Schäden und Verschmutzungen - verursacht durch Vandalismus und von
unachtsamen Tierhaltern. Sowohl Kommune als auch Wohnungsgenossenschaften beklagen, dass ihre Spielplätze
von Jugendlichen absichtlich demoliert, demontiert oder mit Glasscherben übersäht werden, so dass es fast
lebensgefährlich wird, dort zu toben. »Grün-As«
wollte sich ein eigenes Bild vom
Zustand der Spielplätze in den einzelnen Wohnkomplexen machen und nahm einige von ihnen exemplarisch unter
die Lupe.
Klaudia Naceur, Fotos: Uwe Walther