Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
das neue Jahr ist zwar noch jung, aber bei weitem nicht unschuldig. Will heißen, es
begann zumindest für unsere Redaktion mit erheblichen Schwierigkeiten. Dieses Stadtteilmagazin - an das sich die meisten
Grünauer so sehr gewöhnt haben, dass sie sogar entsetzte Briefe schreiben, wenn sie es einmal nicht in ihrem Briefkasten
vorfinden - könnte es schon bald nicht mehr geben.
Mögen einige von Ihnen jetzt auch ungläubig mit dem Kopf »wackeln«
, aber ohne ein an Selbstausbeutung
grenzendes Engagement einiger weniger gebe es diese Zeitung schon lange nicht mehr. Dabei war es doch einst ganz anders
gedacht ... Da sollte es ein Medium von und für Grünauer werden. Die Leser sollten sich einmischen, eine Plattform haben,
um ihren Frust loszuwerden oder ihrer Freude Ausdruck zu verleihen. Vereine sollten das Medium nutzen, um ihre Projekte
vorzustellen oder Probleme aufzuwerfen. Kurz: Es sollten alle an einem Strang ziehen und vor allem sollte es allen Spaß
machen. Von der anfänglichen Euphorie ist nicht mehr viel übrig und das Team auf zwei Leute geschrumpft.
Nach mehr als einem Jahrzehnt »Grün-As«
und seinem Vorgänger »Grünauer Linie«
mit
insgesamt 130 Ausgaben möchte ich mich bei all denen bedanken, die über diese lange Zeit hinweg an unserer Stadtteilzeitung
mitgearbeitet haben. Die einen mehr - die anderen weniger. Erwähnen möchte ich besonders Uta Lehmann und Viola Mattes, die
das Anzeigengeschäft abgewickelt und somit den Erhalt des »Grün-As«
finanziell gesichert haben.
Zeitung lebt aber nicht nur von Anzeigen - auch wenn man das beim Blick in so manches Leipziger Blättchen vermuten könnte. Vielmehr konnte und kann sich in unserem Magazin jeder als Autor versuchen. Erinnern möchte ich an den Gründungsvater Peter Hackenschmidt, der leider viel zu früh verstarb. Aber auch den Redaktionsmitstreitern Karin Hoffmann, Joachim Kasten, Sylvia Börner, Beate Engelhardt oder Elke Göbel, die dieses Projekt tatkräftig unterstützten und teilweise noch immer tun, sei hier gedankt, ebenso dem Online-Redakteur Lutz Rodenhauser und dem Layouter Torsten Mertins.
Ich möchte an dieser Stelle alle GrünauerInnen bitten, wieder mitzutun ob als Schreiber; Ideengeber oder als Anzeigenakquisiteur oder sogar Sponsor. Das neue Jahr bringt für mich persönlich wahrscheinlich eine neue Herausforderung, der ich mich gern stellen möchte. Dann jedoch wird es auch an Ihrem Engagement liegen, ob es ein weiteres Jahr eine aktuell-kompetente, kritische und vor allem kostenlose Stadtteilzeitung in Leipzig-Grünau geben wird.
Uwe Walther