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Empörte Mieter, Zwangsverwaltung und unbezahlte Rechnungen

Was sagt der Wasserversorger?

Dies hofft auch der Trinkwasserversorger der insgesamt zehn Häuser, die Kommunalen Wasserwerke Leipzig (KWL). Laut Pressesprecher Jarno Wittig kam die Übernahme durch die Zwangsverwaltung gerade noch rechtzeitig, um die drohende Unterbrechung der Wasserversorgung abzuwenden: »Wir haben das angekündigt, weil der vorige Eigentümer für das vergangene Jahr 60.000 Euro Außenstände bei uns hatte. Im laufenden Jahr wurden ebenfalls keine Abschläge bezahlt, so dass die Summe auf über 110.000 Euro anwuchs. Wir haben unseren Kunden mehrmals auf die Zahlungsrückstände hingewiesen und gemahnt. Die öffentliche Ankündigung war unser letztes und schärfstes Mittel.« In der Regel, so Wittig, würden die Kunden darauf hin zumindest Teilbeträge zahlen. In diesem Fall jedoch hätte man von der Unterbrechung abgesehen, da man nun einen neuen Ansprechpartner habe, mit dem man in Kürze Kontakt aufnehmen werde. Die Forderungen des ehemaligen Kunden müssten nun gerichtlich eingeklagt werden.

HABITAT halt sich bedeckt

Die HABITAT Objektverwaltungsgesellschaft mbH, die wir natürlich auch zu Wort kommen lassen wollten, haben wir leider telefonisch nicht erreichen können. Auch die postalische Bitte um eine Stellungnahme, ob der wiederholten Probleme und der daraus resultierenden Übergang zur Zwangsverwaltung, blieb bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Das HABITAT-Büro in der Zingster Straße 22 war noch nach der Zwangsübernahme besetzt. Allerdings wusste die Mitarbeiterin Schmidt nicht, wie lange noch. Alle Insignien des ehemaligen Verwalters wurden schon vorsorglich entfernt.

Was können die Mieter tun?

Am meisten dürften sich allerdings die Mieter über die neuesten Entwicklungen gefreut haben. Unverschuldet hätte sie die Zwangsmaßnahme am meisten getroffen. Das weiß auch die KWL und ist froh, dass es erst gar nicht dazu kommen musste. Jarno Wittig: »Solche Ankündigungen sind immer schwierig, weil da Menschen für etwas bestraft werden, wofür sie nichts können. Die Möglichkeiten der Mieter sind da leider sehr begrenzt.« Es gäbe zwar so genannte Mieternotvereinbarungen, in denen die Bewohner eines Hauses selbst als Kunden auftreten. Diese Variante sei allerdings in einer so großen Mietergemeinschaft sehr schwierig, da die Vereinbarung mehrheitlich geschlossen werden muss. Hinzu käme das Haftungsrisiko, das bei derartig vielen Mietern kaum überschaubar wäre.

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