Grün-As

War es ein Gutes?

von Klaudia Naceur

Das Jahr neigt sich dem Ende entgegen. War es ein Gutes? Nun, so eindeutig kann man eine solche Frage ja nie beantworten. Jeder von Ihnen wird seine ganz eigenen Erinnerungen an die vergangenen elf Monate haben, wird gelacht, sich geärgert, gefreut oder geweint haben. Einige werden durchweg gern daran zurückdenken, andere es eher so schnell wie möglich vergessen wollen und sich hoffnungsvoll dem neuen zuwenden.

Für Grünau, so möchte ich meinen, war 2007 nicht das schlechteste Jahr. Ja, auch ein Stadtteil - obwohl nicht aus Fleisch und Blut, sondern eine nahezu leblose Aneinanderreihung von Gebäuden, Grünflächen, Straßen und Wegen - kann gute und schlechte Zeiten haben. Und wenn ich schon kein Jahresendresümmee für 50 000 Menschen ziehen kann, dann wenigstens eines für das hiesige Viertel - Man kommt nicht umhin, zu erwähnen, dass sich Grünau weiterentwickelt. Bislang hatte man vielleicht das Gefühl, selbiges geschieht ein wenig unkoordiniert.

Nun aber gibt es einen Strategieplan, der die Geschicke des Stadtteils bis ins Jahr 2020 lenken soll. Die Ausarbeitung des 22-seitigen Papiers war wahrlich kein leichtes Unterfangen. Denn so, wie es Ihnen, den Grünauern, im Februar präsentiert wurde, so wollten Sie es nicht hinnehmen. Bürgerplattformen, Foren und Diskussionsrunden wurden bis in den Frühsommer hinein bemüht, um die vielen Unstimmigkeiten zu beseitigen und Kompromisse zu finden. Ja, ja die Demokratie - ist zwar eine Theorie der hehren Gerechtigkeit, aber die Praxis war noch nie einfach.

Beinahe noch schwerer als demokratische Entscheidungsfindungen, scheint jedoch die Vernetzung der hiesigen Akteure und Aktionen zu sein. Das seit Januar installierte Quartiersmanagement macht sich seither darüber »ne Platte« und merkt dabei immer wieder, dass sich - nur weil alle in Grünau beheimatet sind - deswegen noch lange nicht alle grün sind. Ein bedauerlicher Umstand, der die eigentlich sehr vielseitigen Facetten und Aktivitäten leider viel zu oft torpediert. Aber man ist auf dem besten Wege - und dafür ist das diesjährige Parkfest ein gutes Beispiel - gewisse Nicklichkeiten aus der Welt zu schaffen. Es wäre wünschenswert.

Das QM jedenfalls hat sich mit seiner bisherigen Arbeit dafür qualifiziert, Grünau noch zwei weitere Jahre zu managen. 2008 hat eigentlich die besten Voraussetzungen dafür, wieder ein gutes zu werden. Es birgt für den Stadtteil zwar keine großen Neuigkeiten, wohl aber weitere Veränderungen. Die beiden Maßnahmenpapiere Machbarkeitsstudie und Entwicklungsstrategiezeichnen den ungefähren Weg vor, den es nun noch mit einer optimalen Finanzierung zu festigen gilt.

Was Ihr ganz persönliches Jahr für Sie bereithalten wird, weiß ich natürlich nicht vorherzusagen. Aber ich hoffe, liebe Grünauer, dass Ihre Positiv-Liste am Ende überwiegt und, dass Sie uns weiterhin gewogen bleiben. Mit den besten Wünschen für eine schöne Adventszeit, ein friedliches Weihnachtsfest und einen guten Start ins Jahr 2008.

Ihre Klaudia Naceur
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