Was genau ist Grünau?
Profile für ein neues Image
In Grünau zu wohnen, galt vor 20 Jahren als Traum vieler Leipziger und auch heute fühlen sich die meisten Menschen in ihrem Stadtteil sehr wohl. Außerhalb Grünaus ist das Bild des Stadtteils vielfach ein anderes - das zeigen nicht zuletzt die geringen Zuzugszahlen, die seit nunmehr über 15 Jahren die Einwohnerverluste nicht mehr ausgleichen können. Wie kann es vor diesem Hintergrund gelingen, mehr Menschen für Grünau und seine Qualitäten zu gewinnen?
Klar ist, dass Wohnungsangebot, Umfeld und Verkehrsanbindung (die so genannten »harten«
Faktoren)
stimmen müssen. Dafür zu sorgen, ist Aufgabe der Eigentümer und der Stadt. Doch mindestens genau so
wichtig sind zum Beispiel Möglichkeiten der Betätigung unterschiedlicher Interessen- und Altersgruppen,
Gastronomie-, Sport- und Kulturangebote oder Erholungsmöglichkeiten (alles so genannte »weiche«
Faktoren).
Besonders diese weichen Standortfaktoren können stark durch Bewohner und lokale Akteure beeinflusst
werden. Diese herauszuarbeiten, zu entwickeln und auszubauen ist Ziel eines Stadtteilprofils.
Perspektivisch wirken sich gezielte Maßnahmen, die aus einem solchen Stadtteilprofil resultieren,
auch positiv auf das Image eines Stadtteils aus - und umgekehrt. Der Quartiersrat als übergreifendes
Bürgergremium, das Quartiersmanagement und das Amt für Stadterneuerung möchten in der ersten Hälfte des
Jahres 2008 gemeinsam mit den Bürgern und Akteuren ein solches Profil für Grünau erarbeiten. Ergebnis soll
ein Leitbild sein, das sowohl bereits heute wahrnehmbare Standortvorteile hervorhebt als auch Leitlinien für
die zukünftige Entwicklung setzt. Ziel ist, ein solches Leitbild nach der Diskussion im Stadtteil auch in den
politischen Gremien der Stadt bestätigen zu lassen - als weitere Präzisierung der Entwicklungsstrategie
Grünau 2020, als Bekenntnis zu den wichtigen Qualitäten Grünaus und als Rahmen für
zukünftiges Handeln.
Nach 30 Jahren Grünau beginnt eine solche Arbeit naturgemäß nicht bei Null. Viele Themen wurden bereits in Vergangenheit aufgegriffen, müssen weiterentwickelt oder hinterfragt werden. Aber auch neue Sichtweisen sollten diskutiert werden. Wichtig ist dabei nur, die Ansätze so zu präzisieren, dass Qualitäten und Potentiale sichtbar werden. Inhaltlich kristallisieren sich bislang folgende Bereiche heraus: Grünau als Kultur- und Kreativstadtteil: Grünau hat keine Oper, kein Konzerthaus und kein Museum. Doch Grünau ist kulturell vielfältig aktiv - und das nicht nur zum Kultursommer. Die Kreativpotentiale und mögliche Projektansätze werden in der Arbeitsgruppe Kultur diskutiert.
Grünau als ökologische Modellsiedlung und Gartenstadt
Moderne Energiesysteme in der Platte, niedriger Wasserverbrauch, optimale Verkehrslösungen. Wie zukunftsfähig ist die Platte? Gibt es Chancen, Grünau auch langfristig als Wohnstandort zu profilieren? Grün und Ruhe sind schon heute die Stärken Grünaus. Wie gut sind Freiflächen, Natur und Landschaft geeignet, als positive Besonderheiten des Stadtteils zu wirken? Die Agendagruppe Grünau wird diesen Fragen nachgehen.
Grünau als Bildungsstandort
Grünau ist kinder- und jugendfreundlich. Grünau verfügt über eine hervorragende Ausstattung mit Bildungs- und Erziehungseinrichtungen. Grünau hat engagierte Lehrer, Erzieher und Eltern. Kann sich Grünau durch Kooperationen der Einrichtungen, durch Modellprojekte und hohe Bildungsziele als Bildungsstandort profilieren? Die Initiative Campus Grünau hat sich diesem Ziel verschrieben.
Grünau als Ort von Sport und Gesundheit
Seen, Radwege, Skaterpark und Kletterfelsen. Eine hohe Ärztedichte, gesunde Luft und viel Grün. Wie interessant ist Grünau für gesundheitsbewusste und sportlich aktive Menschen?
Grünau als...
Was denken die Grünauer über die besonderen Stärken und Chancen ihres Stadtteils? Alle, die an der Erarbeitung des Profils für ihren Stadtteil mitwirken wollen, sind herzlich eingeladen, sich in die ab Januar arbeitenden Themengruppen (Termine s. u.) einzubringen oder eigene Schwerpunkte zu setzen. Für die jeweils zu erstellenden Teilprofile werden derzeit einheitliche Qualitätskriterien entwickelt, die die Grundlage für die Arbeit der Themengruppen bilden.
Im Mai sollen die Ergebnisse der Arbeitsgruppen auf der Sitzung des Quartiersrates öffentlich diskutiert werden. Anschließend ist eine Vorstellung und Bewertung anhand der gesetzten Qualitätskriterien im Forum vorgesehen. Spätestens nach der Sommerpause soll ein lesbares und prägnantes Profil vorliegen. Die organisatorische Koordinierung erfolgt durch das ASW und das Quartiersmanagement Grünau. Frau Kretzschmar vom QM steht Ihnen auch für alle Fragen zur Verfügung, die Sie zu Themen oder Verfahren haben. Tel. 4 12 97 31 oder Internet (www.qm-gruenau.de).