Einer für Alle
WOGETRA mit Aufzugspilotprojekt im WK 5.2
Aus dem Haus Heilbronner Straße 9 kommen zwei Frauen, haken sich unter und strahlen übers ganze
Gesicht. Der Grund: Eine von beiden hat gerade ihre zukünftige Wohnung besichtigt und ist begeistert.
»Ich hatte gleich so ein gutes Gefühl - schon als ich zur Tür rein kam«
, meint
Renate Schlosser und Tochter Ilka ergänzt: »Die Beratung war sehr nett und die Wohnung ist
einfach schön, mal etwas ganz anderes.«
Mal etwas ganz anderes? Im Plattenbau-6-Geschosser?
Béla Hambuch, Prokurist der Genossenschaft WOGETRA erklärt, warum: »Hier haben wir etwas
Neues ausprobiert - nämlich einen einzigen Außenaufzug für drei Aufgänge angebaut. Im vierten Geschoss
sind die einzelnen Häuser durch einen Verteilergang miteinander verbunden. Dementsprechend mussten wir
diese Etage des Mittelhauses komplett im Grundriss verändern und haben dadurch Wohnungen geschaffen,
die sich vom normalen Grundriss unterscheiden.«
Aber nicht nur das. Denn die neu entstandenen
Flure bieten darüber hinaus noch genügend Platz für sieben Abstellräume.
Sechs Monate haben die Sanierungsarbeiten gedauert. Nun neigen sie sich dem Ende entgegen und der
Block wird sichtbar voller. Sicher auch aufgrund der Kosten sparenden Idee des Gemeinschaftsaufzuges -
»Einer für Alle«
, scheint die Devise des extra für Grünau entwickelten Pilotprojekts
zu sein. »Selbst die umfangreichen Umbaumaßnahmen relativieren die immensen Einsparungen für
Anschaffungs-, Betriebs- und Wartungskosten für zwei weitere Aufzugsanlagen. Das macht sich bei den
Nebenkosten der Mieter natürlich positiv bemerkbar«
, freut sich Hambuch über den gelungenen
Geniestreich der Genossenschaft.
Hinzu kommt, dass der Fahrstuhl über eine Zugangssicherung verfügt - also nur derjenige hineinkommt,
der auch dafür bezahlt. »Das schützt vor Vandalismusschäden und hat den Nebeneffekt, dass
diejenigen die den Aufzug nicht nutzen möchten auch nicht zur Kasse gebeten werden.«
Renate
Schlosser wird den Lift sicher nutzen - war er doch ein wichtiges Kriterium bei ihrer zweimonatigen
Wohnungssuche. Derzeit lebt sie Noch in Böhlitz-Ehrenberg , freut sich aber schon jetzt auf ihren
Umzug.
»Ich komme zurück nach Grünau «
, meint sie lächelnd. »20 Jahre habe ich
hier im WK 5.2 gewohnt und nun zieht es mich wieder her.«
Das sind auch die Erfahrungen von
Béla Hambuch. Er weiß, dass die meisten Grünauer, nicht nur am Stadtteil sondern sehr an ihrem
unmittelbaren Umfeld hängen. Das sei auch der Grund dafür, dass die WOGETRA sich zunehmend um die
schrittweise Aufwertung ihrer Bestände kümmert.
Im Karree der Heilbronner Straße wird noch einer der vier Blöcke weichen müssen und der Innenhof
bedarf noch einer gewissen Umgestaltung. »Auf jeden Fall sollen noch ein paar Flächen
entsiegelt und kleinere Wege angelegt werden. Denkbar sind aber auch auf dem frei werdenden Gelände
Mietergärten anzulegen. Das sind aber Themen, die wir im Frühjahr bei Gesprächsrunden mit den Mietern
klären wollen«
, so Hambuch. Renate Schlosser wird dann sicher auch anwesend sein, denn für
sie steht fest: »Die Wohnung nehme ich!«