Harry Belafonte
...Fahrstuhlführer, Verkäufer und TV-Moderator, Calypso-König und Weltmusiker, Bürgerrechtler und Aktivist der Friedens-
und Anti-Atomkraft-Bewegung, UNICEF-Botschafter und »We Are The World«
-Initiator, Filmschauspieler und
-produzent, Freund von Martin Luther King und erklärter Bush-Gegner...
Harry Belafonte, der am 1. März seinen 81. Geburtstag feierte, wuchs im New Yorker Schwarzenghetto Harlem auf.
Berühmt wird er in den 50er Jahren mit dem Calypsolied »Banana Boat Song«
und als Schauspieler in
»Carmen Jones«
. Auf zahlreichen Touren macht er den karibischen Sound weltberühmt, interpretiert aber
auch internationalen Folklore, Musical-Songs und Swingmusik. Außerdem lässt er unbekannte Talente auftreten, u.a. Miriam
Makeba, Nana Mouskouri, Esther und Abi Ofarim und Bob Dylan. Seinen ersten Plattenvertrag mit
»Kommerzsongs«
lässt er platzen und später sieht er den eigenen Ruhm mit kritischer Distanz - auch noch
nach 150 Millionen verkauften Platten.
So baut er mit seiner ersten Million ein Krankenhaus für Arme. In seiner eigenen Fernsehshow kämpft er gegen die
Rassentrennung im amerikanischen Fernsehen, und zusammen mit M. L. King für Bürgerrechte, gegen die Apartheid in Südafrika
und den Vietnamkrieg. Er gehörte zum »Friedenscorps«
der Kennedys und engagiert sich gegen die
chilenische und die griechische Diktatur. Zusammen mit Lionel Richie, Quincy Jones, Michael Jackson und zahlreichen
amerikanischen Künstlern nimmt er »We are the World«
für die hungernden Menschen Afrikas auf.
Den Deutschen ist Harry Belafonte nicht nur durch Lieder wie »Angelina«
, »Banana Boat
Song«
und »Matilda«
bekannt, sondern auch durch Filme wie »Kansas City«
(von Robert Altman) und besonders »Beatstreet«
, in dem Belafonte nicht nur mitspielt, er produzierte und
finanzierte den Hiphop-Streifen auch. »Beatstreet«
löste eine große Breakdance-Welle aus, als er in der
DDR gezeigt wurde. Neben Belafonte sind der Godfather of Hiphop und Zulu-Nation-Gründer Afrika Bambaataa, Grandmaster Melle
Mel und die Rock-Steady-Crew zu sehen.
Seit seiner letzte Tournee, die 2003 auch durch Deutschland führte, ist aber keinesfalls ruhiger um den 81-Jährigen
geworden. So erklärt er George W. Bush zum größten Terroristen der Welt, Colin Powells zu seinem
»Haussklaven«
und das amerikanische Heimatschutzministerium zur GESTAPO.