Entwicklungsstrategie Grünau 2020
Was passiert 2008 und 2009?
Der Stadtrat hat im Juli 2007 die Entwicklungsstrategie Grünau 2020 beschlossen. In ihr sind die Grundzüge der derzeit wahrscheinlichen Stadtteilentwicklung festgelegt. Sie bildet den Rahmen für öffentliche sowie private Investitionen und Handlungen, die der Weiterentwicklung Grünaus dienen. Laufende Prozesse und sich abzeichnende neue Entwicklungen erfordern dabei eine kontinuierliche Fortschreibung und Konkretisierung. Im Folgenden möchten wir Ihnen daher eine Übersicht über aktuelle Entwicklungen in Grünau geben:
Aufwertung und Funktionsstärkung
Die gezielte Aufwertung des Stadtteils soll fortgesetzt werden. Hierzu werden Wohnungsunternehmen, Stadt und weitere Betroffene auch zukünftig eng zusammenarbeiten und gemeinsam Lösungsansätze erarbeiten. Die Bewohnerschaft wird im Rahmen des Forums und maßnahmespezifischer Diskussionsrunden auch weiterhin frühzeitig und intensiv in aktuelle Entwicklungen und Vorschläge eingebunden.
Aufwertung und Funktionsstärkung umfassen bauliche und inhaltlich- organisatorische Aufgaben. Einen wichtigen inhaltlichen Baustein zur zielgerichteten Arbeit und zur Verbesserung der Außen- und Innenwahrnehmung des Stadtteils bildet die gemeinsame Formulierung des Stadtteilprofils unter der Federführung des Quartiersrates. Das Profil soll nach Erarbeitung und Diskussion im Stadtteil die Entwicklungsstrategie Leipzig-Grünau 2020 als inhaltliche Leitlinie ergänzen. Das Profil zielt dabei stärker als die Strategie auf die so genannten weichen Faktoren, die neben den rein baulichen Gegebenheiten stark den Wert des Stadtteils bestimmen.
Bei den baulichen Maßnahmen der nächsten Jahre muss zwischen den öffentlichen Investitionen und den Investitionen in den Wohnungsbestand unterschieden werden. Unter der öffentlichen Investition sind konkret beschlossen:
- Eine neue Spielstätte für das
»Theatrium«
: Hierzu wird in den nächsten 20 Monaten im Zentrum des WK 2 ein bestehender Gewerbeflachbau umgebaut und um einen neuen Theaterspielsaal ergänzt. Die sowohl für die Kinder- und Jugendarbeit als auch für das kulturelle Leben wichtige Einrichtung soll dadurch dauerhaft in hoher Qualität arbeiten können. - Die Skaterhalle im WK 2 wird ebenfalls in den nächsten Monaten Realität, sie ergänzt das Grünauer Angebot für Sport und Freizeit um einen Baustein, der auch über Grünau hinaus wirksam werden könnte.
- Bereits in Bau befindet sich das Projekt
»Kolonaden Alte Salzstraße im WK 4. Im Rahmen des ExWoSt-Forschungsfeldes«
Innovationen für familien- und altengerechte Stadtquartiere werden hier Möglichkeiten einer gemeinsamen Flächenentwicklung in Verbindung mit einer eigenverantwortlichen Nutzung und Pflege durch Anwohner aufgezeigt. - In Vorbereitung befinden sich, was den öffentlichen Baubereich anbetrifft, die Neugestaltung und Aufwertung des Zentrumsbereiches WK 2 sowie die Entwicklung eines zentralen Bürger- und Bildungszentrums im WK 4, in dem eine leistungsfähige Bibliothek, ein Stadtteilrathaus und Bürgerdienste zusammengefasst werden sollen. Konkrete Baumaßnahmen werden hierzu jedoch frühestens in zwei Jahren vollzogen werden können.
- Intensive Debatten sind auch um eine Reihe von Schulstandorten entstanden. Ziel ist hier, für alle auch in Zukunft wichtigen Schulen attraktive und sanierte Standorte zu schaffen. Gleichzeitig soll das Netz auch unter den Bedingungen des weiteren Stadtumbaus in Grünau funktionsfähig sein. Es gibt mittlerweile Vorstellungen darüber, wie eine Schullandschaft in Grünau aussehen müsste, die dem genannten Ziel entspricht. Wir werden darüber in einer der nächsten Ausgaben des Grün-AS ausführlich berichten.
- Einen weiteren Schwerpunkt öffentlicher Arbeit bildet die Sicherung einer qualifizierten Gestaltung und Nachnutzung von
Abrissfolgeflächen aufbauend auf den Vorschlägen des Konzeptes
»LAND schafft STADT«
. Gemeinsam mit den Wohnungsunternehmen werden hier in diesem Jahr die ersten standortspezifischen Lösungsmöglichkeiten erarbeitet. Wir gehen davon aus, dass dabei in diesem und im nächsten Jahr für vorhandene und neue Rückbaubereiche befriedigende Lösungen entstehen.
Differenzierte Entwicklung des Wohnungsbestandes
In den Diskussionen mit der Wohnungswirtschaft zeigt sich, dass eine differenzierte Bestandspolitik umgesetzt wird. Fast alle Eigentümer entwickeln dabei Perspektiven für ihre Bestände, mit denen die verschiedenen wohnungswirtschaftlichen Ziele erreicht werden können. Dazu gehören der nachfragegerechte Umbau von Wohnungen und Gebäuden, der die langfristige Attraktivität erhalten soll, genauso wie die Schaffung eines für das jeweilige Unternehmen sinnvollen Gesamtbestandes. Fast alle Unternehmen gehen dabei nach unserer Kenntnis davon aus, dass in den nächsten beiden Jahren keine größeren Eingriffe in die Grünauer Siedlungsstruktur vorgenommen werden müssen.
Ausnahmen sind Rückbaumaßnahmen, die bereits seit längerem vorbereitet sind und durch die ein ausgeglicheneres Verhältnis zwischen Wohnungsangebot und Nachfrage hergestellt werden soll. Konkret sind dies:
Standort | Wohneinheiten |
Kernbereich | Summe 218 |
Karlsruher Straße 8 | 115 |
Ulmer Straße 14-18 | 52 |
Heilbronner Str. 10-14 | 51 |
Stadtumbaugürtel | Summe 780 |
Uranus Straße 7-21 | 64 |
Uranus Straße 27-33 | 172 |
Brackestraße/Kändlerstr./Seffnerstraße | 544 |
Unter den zahlreichen Modernisierungs- und Umbaumaßnahmen sind sicherlich die Planungen der WBG Kontakt zu ihren Beständen im WK 7 die interessanteste Entwicklung. Gelingt es dort, durch die Terrassierung und Abstufung größerer Gebäude eine neue Qualität zu entwickeln, könnte dies aus Sicht der Stadt beispielhaft auch für andere Bereiche Grünaus sein.
Diskussion und Beteiligung
Viele der oben geschilderten Entwicklungen zeichneten sich bereits in den letzten Monaten ab und sind auf den letzten Foren teilweise intensiv diskutiert worden. Dazu gehören die im Rahmen der so genannten Machbarkeitsstudie entstanden Pläne zur Optimierung der Infrastruktur genauso wie die ersten Überlegungen zur Erarbeitung des Stadtteilprofils.
Die Stadt hat sich daher entschlossen, kein gesondertes Forum zu den Handlungsschwerpunkten der nächsten Jahre durchzuführen. Das nächste Forum wird demzufolge erst im Frühjahr stattfinden, dann mit dem inhaltlichen Leitbild/ Profil als eines der zentralen Themen.
Sollten Sie darüber hinaus Fragen an die Stadt oder Anregungen zur weiteren Entwicklung haben, scheuen Sie sich nicht, sich im Stadtteilladen in der Stuttgarter Allee zu informieren oder sich mit dem Quartiersmanagement und dem ASW in Verbindung zu setzen. Eine Zusammenfassung der Handlungsschwerpunkte 2008 - 2009 finden Sie auch im Internet unter www.leipzig.de.