Rundgang im WK 8
Unser Kunstrundgang neigt sich nun dem Ende entgegen. Bevor wir im nächsten Heft noch die Besonderheiten der
Giebelgestaltung an Grünauer Bildungseinrichtungen vorstellen wollen, bleibt noch ein Blick auf den letzten der sieben
Wohnkomplexe. Bereits angesprochen hatten wir in unserer April-Ausgabe eine Plastik mit Namen »Unzeitgemäße
Zeitgenossen«
von Professor Bernd Göbel, das für den heutigen Bereich der Selliner Passage vorgesehen war. Dass
sie nicht mehr dort aufgestellt wurde, war dem Ende der DDR und damit auch dem Ende der verordneten Kunst am Bau
geschuldet.
Schade, denn vor allem diese Skulptur hätte mit ihrer Inschrift »Selbstverständlich darf man einem Prinzip ein
Leben opfern - doch nur das eigene«
so gut in den Stadtteil gepasst. Nun ist ihr eigentlicher Standort das Ende
oder der Beginn der Grimmaischen Straße (je nachdem woher man kommt). Zurzeit ist sie aber auch dort nicht willkommen. Denn
die umfangreichen Sanierungsarbeiten an der Universität Leipzig erforderten die Demontage der überlebensgroßen
Bronze-Plastik. Sollte sie danach nicht wieder aufgestellt werden - wie ihre ehemalige Nachbarin vom Augustusplatz - gibt
es schon erste Initiatoren, die das Kunststück an ihren ursprünglichen Zielort holen möchten.
Thema des letzten Kunstrundganges waren die vorwiegend aus Holz gefertigten Objekte am Rodelberg. Leider konnten wir bis
zum Redaktionsschluss nicht in Erfahrung bringen, wer das überdimensionale Bett auf der Spitze des Berges angefertigt hat.
Das wollen wir nun gern »nachreichen«
. Es war der Holzbildhauer Andreas Rode, der auch den daneben
befindlichen Kontrabass geschaffen hatte.
Direkt an der Ratzelstraße, in Verlängerung der Miltitzer Allee im WK VIII.3 wurde im Jahr 1999 das
»Lichtplatzzeichen«
von Jürgen Strege installiert. Das zehn Meter hohe stilisierte Segel aus Stahl und
Acrylglas entfaltet durch vier Bodenstrahler erst im Dunkeln so richtig seine Wirkung.
Eher unscheinbar, dafür aber die einzig noch umgesetzte Architektur bezogene Kunst im westlichsten Komplex Grünaus
findet sich an der Sporthalle der 99. Mittelschule in der Miltitzer Allee. »Jahreszeiten im Sport«
heißt
die 2,50 Meter x 12 Meter große Außenwandgestaltung von Johannes Burkhardt und dem Kinderzirkel aus dem Jahr 1986.