Artenvielfalt in Schladitz

Geführte Wanderung im Biotop - Rundgang mit Vogelkundlern an diesem Samstag

Die Artenvielfalt im Feuchtbiotop Schladitz können Besucher bei einer vogelkundlichen Führung an diesem Samstag, dem 25. Oktober 2008, erleben. Vogelkundler leiten die etwa zweieinhalbstündige Führung, die um 9 Uhr am Tor 1 an der alten B184 startet. Dabei erfahren die Besucher auch über einiges über die Historie der Anlage, auf der die KWL seit 1998 die mit Schwermetall verunreinigten Klärschlämme mit ökologischen Mitteln saniert.

Seit 1993 hat sich die ehemalige Klärschlammentwässerungsanlage Podelwitz zu einem einzigartigen Naturschutzprojekt in der Region Leipzig entwickelt: dem Feuchtbiotop Schladitz. In den Jahren 1955 bis 1990 wurden durch den damaligen VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung Leipzig rund 600.000 Kubikmeter Schlamm aus der Kläranlage Rosental zur Trocknung auf das Gelände des heutigen Biotops gebracht. Ein Verfahren, welches inzwischen nicht mehr angewandt wird. Mithilfe gezielt entwickelter Pflanzen wurde der Boden seither renaturiert - mit dem Ziel, dem verunreinigten Klärschlammsubstrat die Schwermetalle zu entziehen und dabei gleichzeitig die biotopischen Strukturen zu erhalten.

Seit Mitte der 1980er Jahre verzeichneten Umweltschutzgruppen bereits die Ansiedlung seltener Vogelarten und die Nutzung des Gebietes als Rastplatz. Heute leben im Biotop neben Hasen, Rehen und Insekten beispielsweise auch Limikolen - eine seltene Rasse Watvögel. Die so genannte Pufferzone, die das rund 24 Hektar große Kerngebiet umschließt, dient als Weidefläche.

»Im Projektgebiet hat sich eine ornithologische Vielfalt entwickelt, die absolut sehenswert ist«, sagt William Grosser, bei der KWL Projektleiter des Biotops. »Das Sanierungsprojekt läuft noch bis 2012. Es entsteht eine Naturlandschaft, welche im Biotopverbund mit der Loberaue und anderen Gebieten eine wichtige Funktion im industriell geprägten Nordraum Leipzigs einnehmen wird. Unser Konzept hat Erfolg. Es siedeln sich nicht nur Pflanzen und Tiere an. Auch die Schadstoffwerte gehen zurück. Um dies auch den Menschen zu zeigen, veranstalten wir vor Ort beispielsweise Führungen aber auch Schulprojekte.«

Zum Rundgang an diesem Samstag sollten Besucher festes Schuhwerk tragen und bestenfalls auch ein Fernglas dabei haben. Möglichkeiten zum Parken bieten sich am Treffpunkt. Voranmeldungen nimmt Projektleiter William Grosser unter Telefon 0341 969-3209 (werktags von 8 bis 15 Uhr) entgegen.