Grün-As

Grünau: Zentrum der »Bürgerbewegung«?

Teil 2

Nachhaltigkeit war denn auch eine der Hauptanliegen der Bildungseinrichtungen. Denn aus der Fülle der jährlich angebotenen Aktionen und Projekte würde oft nach eben jenem Kriterium entschieden. An diesem wichtigen Punkt jedoch mussten die jungen Akteure passen. Denn ob »Grünau MOVE« überhaupt in Bewegung kommt, hängt davon ab, wie die derzeitige Vorbereitungsphase läuft - sprich wie viele Akteure ins Bündnisboot geholt werden können. Daraus resultiert wiederum, ob ab März 2009 für die nächsten zwei Jahre weitere Fördermittel vom Bund bewilligt werden. Seit Projektstart am 1. September fließen die Gelder nämlich beinah ausschließlich in die Finanzierung der Projekt-Stellen. Um welche Summe es sich dabei handelt, wollten die Initiatoren zwar nicht verraten. Aber dass zukünftige Bündnispartner von weiteren Fördermitteln des Gesundheitsministeriums profitieren könnten, ließ sich herausahnen.

Zwei im Stadtteil mehr oder weniger aktive Vereine konnte »Grünau MOVE« bereits für sich begeistern: Den Urban Souls e.V., der im Umformer an der Alten Salzstraße sein neues Domizil »Heizhaus« beziehen will, und einen der größten Sportvereine Leipzigs überhaupt - den TSV 76. Mit Letzterem hat sich die Initiative einen starken Gefährten geangelt. 1225 Mitglieder, davon 49 Prozent Kinder und Jugendliche, sprechen eine deutliche Sprache und prädestinieren den TSV als zukünftiges Kompetenzzentrum. Weitere konkrete Pläne für die kommenden vier Monate erschöpfen sich allerdings in der Analyse zum Thema Gesundheit, Bewegung, Ernährung und Stressbewältigung, bei der die Bevölkerung, Institutionen, Vereine und das Wohnumfeld unter die Lupe genommen werden sollen.

Ein wenig greifbarer sind da schon drei ins Auge gefasste Termine: So sieht der Zeitstrahl einen »3000-Schritte-Lauf« am 22. Oktober vor (ab sofort jeden Mittwoch im Schönauer Park), am 19. November soll ein Basketball-Firmencup stattfinden und für Dezember ist ein einwöchiges Tanzfest mit Grünauer Einrichtungen geplant. Das klingt zunächst gut. Doch wer sich ein wenig mit Veranstaltungen im hiesigen Stadtteil auskennt, dem wird nicht entgangen sein, dass erst kürzlich ein Parklauf anmangelnder Beteiligung scheiterte und ein Tanzfest seit mittlerweile drei Jahren schon durchgeführt wird ...

Zu viele Frage- und zu wenige Ausrufezeichen markierten derzeit noch die Arbeit des Aktionsbündnisses. »Grünau MOVE« wäre es sicher wert, weiter entwickelt zu werden. Grünau als zukünftiges Zentrum der Leipziger Bürgerbewegung setzt jedoch eine intensive Arbeit mit allen Akteuren im Stadtteil voraus.

Klaudia Naceur>

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