Editorial
Liebe Leserinnen und Leser, das vergangene Jahr hat mit dem Brandanschlag auf das KOMM-Haus für dessen Mitarbeiter und Nutzer böse geendet. Obwohl die Polizei alle möglichen Spuren verfolgt und aufgrund der nahe liegenden Vermutung, es könnte sich um eine politisch motivierte Tat handeln, auch der Staatsschutz ermittelt, konnte noch nicht geklärt werden, wer für diese Brandstiftung verantwortlich ist. Der Schreck saß tief und ist bis zum heutigen Tag noch nicht ganz verwunden. Umso mehr haben wir uns über die spontane Anteilnahme und vielfältigen Hilfsangebote aus dem Stadtteil gefreut. Dieses Ereignis, so schrecklich es gewesen ist, hatte auch einen positiven Effekt: Grünau rückte zusammen.
Die vielen Institutionen und Vereine - die sich nicht immer grün sind - setzten sich schon drei Tage nach dem Anschlag zusammen und überlegten ganz pragmatisch, was zu tun sei. So konnten nahezu alle Kurse, Veranstaltungen und Feiern, die durch die erzwungene Schließung des Hauses auszufallen drohten, in andere Räumlichkeiten verlegt werden. Ein besonderer Dank gilt hierbei dem Jugend- und Altenhilfeverein der KONTAKT, der Völkerfreundschaft, der ARENA, dem Theatrium und dem Caritas Familienzentrum. Dafür möchte ich mich an dieser Stelle auch im Namen meiner Kollegen bedanken.
Erwähnens- und dankenswert sind natürlich auch die etlichen Sach- und Geldspenden von Firmen, Vereinen und Privatpersonen. Schnell erhielten wir auf diesem Wege neue Rechner und andere Technik, die wir dringend für die Normalisierung unserer Arbeitsbedingungen benötigten. Und auch wenn die städtische Versicherung den Großteil der verbrannten Einrichtung ersetzen wird - viele Dinge, die im KOMM-Haus gelagert waren, können nicht als Versicherungsschaden rückerstattet werden.
Zu guter Letzt soll ein Dank an die vielen Menschen gehen, die uns in Briefen und Telefonaten beigestanden oder zur gemeinsamen Aufräumaktion mit Hand angelegt haben. Auch wenn dies nur ein symbolischer Akt war - er war wichtig und macht Mut für kommende Aufgaben. Ebenfalls eher symbolisch, aber darum nicht weniger wert, war die gemeinsame Erklärung, in der zirka 50 Grünauer Akteure, Einrichtungen, Parteienvertreter, Händler, Firmen etc. dem KOMM-Haus ihre Solidarität bekundeten und sich für ein friedliches Miteinander im Stadtteil aussprachen. Dieser Schulterschluss - auch wenn er zunächst lediglich der besonderen Situation geschuldet war, sollte uns Ansporn für das vor uns liegende Jahr sein, auf dieser Ebene weiter so zusammen zu arbeiten.
In diesem Sinne wünsche ich allen Grünauern ein gesundes und friedvolles 2009.
Uwe Walther