Editorial
Liebe Leserinnen und Leser, es ist geschafft: Das KOMM-Haus hat nach viermonatiger Brandsanierung seinen Betrieb voll aufgenommen. Seit dem 23. März können wieder alle Kurse, Workshops und Veranstaltungen in gewohntem Rahmen stattfinden. Mit frischer Farbe und kleinen Neuerungen versehen, sind die Räumlichkeiten nun noch schöner und freundlicher als sie es vormals waren - die vielen Nutzer und Gäste der soziokulturellen Einrichtung der Stadt Leipzig zeigten sich mehrheitlich erfreut, als sie zur Pre-Opening-Party am 21. März das Haus besichtigen und die ersten Veranstaltungen des Jahres erleben konnten.
Noch vor der ganz offiziellen Wiedereröffnung des Hauses am 3. April durch Verantwortliche der Stadt, lud die
Bürgerinitiative Buntes Grünau anlässlich des Internationalen Tages gegen Rassismus und Diskriminierung zum Straßenfest
direkt vor das KOMM-Haus ein und viele Grünauer, aber auch Leipziger anderer Stadtteile folgten dieser Einladung. Der
Frühling mit viel Sonnenschein half mit, dem Motto »Grünau feiert bunt«
gerecht zu werden und so gelang
es, den ersten Farbklecks des Jahres im WK 8 zu versprühen und ein Stück Normalität wieder herzustellen. Denn hier im WK 8,
im letzten Zipfel dieses riesigen Stadtteils ist es wichtiger denn anderswo, Leben und buntes Treiben einkehren zu lassen.
Der jüngste Wohnkomplex, der durch Stadtumbau und unvermeidbar einhergehenden Schließungen verschiedenster Einrichtungen
wie Schulen, Freizeitangeboten oder Versorgungsstellen verödet zusehends.
Das KOMM-Haus war darum für viele Menschen der näheren Umgebung ein wichtiger Anlaufpunkt und wird es auch zukünftig
wieder sein. Bei all der Freude über die gelungene Veranstaltung, soll nicht unerwähnt bleiben, dass es sich ein Häuflein
junger Nazis nicht nehmen ließ, die Party mit ihrem Erscheinen zu stören. Ihre Flugblätter wurden sie allerdings nicht so
richtig los. Ob dies an der mangelnden Rechtschreibkenntnis oder den völlig absurden Warnungen vor der »roten
Klappsmühle«
KOMM-Haus, das »zum zweiten Obdach für besoffene Punker«
und zur Teestube für
einen »Haufen seniler dauerbesorgter GrünauerInnen«
mutiert, lag, war nicht auszumachen. Vielleicht war
es eine Mischung aus beidem. Nach einer halben Stunde war der Spuk vorbei und es konnte weiter gefeiert werden. Dieser
Auftritt - so kurz und belanglos er auch war, hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, sich gegen solche Umtriebe im
Stadtteil stark zu machen und die Menschen, die noch immer ihre Augen vor diesen Aktivitäten verschließen, aufzuklären.
An dieser Stelle möchte ich einen persönlichen Gruß an »Werner«
loswerden: Danke für Ihren
»tollen Leserbrief«
voller - aus Unwissenheit resultierenden - Halbwahrheiten, Anschuldigungen und
Beleidigungen. Nur schade, dass Sie zu feige sind, Ihren Namen darunter zu setzen, so dass ich Ihnen meine Antwort nicht
zukommen lassen kann. Der 21. März war ein schöner Vorgeschmack auf zukünftige KOMM-Haus-Aktivitäten und ein wichtiges
Signal in den Stadtteil. Darum ein herzliches Dankeschön an all diejenigen, die mitgeholfen haben, das Fest zu
verwirklichen und ein Aufruf an alle, die dieses Mal noch ferngeblieben sind: Vergesst den WK 8 nicht und beteiligt euch
beim nächsten Mal.