Es ist wieder soweit...
9. Einwohnerbefragung Grünau gestartet
In guter Tradition werden nun bereits zum neunten Mal die Einwohnerinnen und Einwohner Grünaus nach ihrer Meinung zum Wohnen und Leben in ihrem Stadtteil befragt. Von Interesse sind Beurteilungen der Wohnzufriedenheit bezogen auf die Wohnung und das Wohnumfeld. Gefragt wird unter anderem nach den Versorgungseinrichtungen und den Bemühungen der Wohnungsvermieter, den Wünschen und Sorgen ihrer Bewohner zu entsprechen. Da sich Grünau von einem ehemals sehr jungen zu einem reifen Stadtteil entwickelt hat, wird auch gerade nach den Wünschen der älteren Einwohner gefragt. Darüber hinaus sind in dem diesjährigen Fragebogen Fragen zur umweltgerechten Sanierung und den Auswirkungen auf die Betriebskosten enthalten. Das Spektrum der im Fragebogen behandelten Merkmale, die das Wohnen und Leben in Grünau ausmachen, ist breit, doch gibt es natürlich die Möglichkeit, alle nach Meinung der Befragten nicht genügend beachteten Themen zu notieren. Auch diese Erhebung wird vom Amt für Stadtsanierung und Wohnungsbauförderung der Stadt Leipzig unterstützt. Neben der finanziellen Förderung wurde der Fragebogen gemeinsam mit den Stadtsoziologen des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung-UFZ in Leipzig erarbeitet.
Ihren Ursprung nahm die Intervallstudie Grünau 1979, als die Stadtsoziologin Prof. Dr. Alice Kahl gemeinsam mit Studenten der damaligen Karl-Marx-Universität die erste Befragung durchführte. Bis zum Jahr 2000 hat sie insgesamt sieben Erhebungen geleitet. Mit der neunten Erhebung in diesem Jahr wird die Studie dreißig Jahre Entwicklung einer Großwohnsiedlung abbilden. Das ist deutschlandweit einzigartig. Die Ergebnisse sind den Verantwortlichen in der Stadtverwaltung, dem Quartiersmanagement in Grünau und den Wohnungsunternehmen übergeben und stets mit großem Interesse diskutiert worden. Viele politische Diskussionen sind so auf sachliche Füße gestellt worden. Darüber hinaus fanden immer auch zahlreiche Veranstaltungen in und um Grünau statt, in denen den interessierten Bürgern die Ergebnisse vorgetragen wurden. Nicht zuletzt war das »Grün-As« ein wichtiger Ort der Informationsvermittlung.
Seit 2004 liegt die wissenschaftliche Verantwortung für die Intervallstudie bei der Stadtsoziologin Dr. Sigrun Kabisch vom UFZ in Leipzig. Alle bewährten Vorgehensweisen sind beibehalten worden. So werden die Bürgerinnen und Bürger von Grünau über die bevorstehende Befragung informiert und um ihre Mithilfe gebeten. In den ausgewählten Hauseingängen werden wenige Tage vor Beginn der Erhebung Informationszettel angebracht. Selbstverständlich ist geplant, über die Ergebnisse in Zeitungen, dem Internet und auf Veranstaltungen umfangreich zu informieren.
Doch zunächst erst einmal müssen die Fragebögen verteilt werden. Dazu sind seit dem 18. Juni elf gut geschulte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des UFZ in Grünau unterwegs. Sie klingeln an zirka 900 Wohnungstüren und bitten die Grünauer, einen Fragebogen entgegenzunehmen, der in der Regel nach einer Woche wieder abgeholt wird. Die gesamte Erhebung ist am 10. Juli abgeschlossen. Für die Auswertung der Befragungsergebnisse ist ein möglichst vollständig ausgefüllter Fragebogen sehr wichtig. Deshalb werden alle angesprochenen Grünauer gebeten, den Fragebogen bis zum Ende zu bearbeiten. Die Initiatoren der neunten Einwohnerbefragung im Rahmen der Intervallstudie Grünau bitten um die Mithilfe der Grünauer und danken bereits an dieser Stelle für die Unterstützung.
S. Kabisch