Grün-As

Grünauer Berufsschüler zu Besuch in der Slowakei

Im Rahmen des Comeniusprojektes 2009 fuhren sechs Schüler und zwei Lehrer der Arwed-Rossbach-Schule, Berufsschulzentrum der Stadt Leipzig, vom 25. bis 29. August 2009 in die Slowakische Republik zur Partnerschule Stredné Odborné Uciliste Stavebné Levice, zu der seit 2001 freundschaftliche Beziehungen bestehen.

Alle waren sehr gespannt auf die gemeinsamen Tage. Neben intensiven Arbeitsphasen sollten wir auch die touristischen Ziele der Region kennen lernen. Die Route von Leipzig nach Levice führte uns über Brno, eine der 14 Partnerstädte von Leipzig. Warum also nicht einen Zwischenstopp einlegen? Wir nutzten die Zeit für einen kleinen Stadtrundgang. Der frühere Marktplatz, heute auch Freiheitsplatz genannt, war Ausgangspunkt für unsere Besichtigungstour durch die Altstadt. Dabei stellten wir fest, dass die Häuser der Stadt Brno sehr aufwendig rekonstruiert worden waren.

Bild Die lange Busfahrt nach Levice hatte dann endlich gegen 18 Uhr ihr Ende. Im Hotel »Lev« angekommen, wurden wir von unseren Gastgebern im Foyer auf das Herzlichste in deutscher Sprache begrüßt. In einer Pizzeria der Stadt wurden wir zum Abendessen eingeladen. Dort kam es zu ersten Gesprächen, die dank der guten Deutschkenntnisse seitens der Levicer unproblematisch waren. Am nächsten Tag lernten wir Levice kennen. Schüler der slowakischen Partnerschule führten uns durch ihre Stadt, zeigten uns Sehenswürdigkeiten, bedeutende Baudenkmäler verschiedener Jahrhunderte und erzählten die Entstehungsgeschichte. So lernten wir sehr interessante und historische Fakten über die Geschichte ihrer Heimatstadt, die sich im Süden der Slowakei befindet, kennen. Den Abend verbrachten wir alle gemeinsam beim Bowling im Sport- und Kulturcenter. Herr Krtik, Schulleiter der Levicer Schule, begrüßte uns recht herzlich und lud uns zum Abendessen und zu einem fairen Bowlingvergleich ein.

Am Donnerstag stand die Besichtigung des Atomkraftwerks Mochovce nahe Levice im Mittelpunkt. Dort erfuhren wir viele Details über den Aufbau und die Funktionsweise eines Atomkraftwerkes. Außerdem besichtigten wir eine der beiden Turbinenhallen sowie einen Schulungsraum der Sicherheitsabteilung. Im Anschluss besuchten wir ein Maschinenwerk, in dem Dampfheizkessel für große Kraftwerke hergestellt werden. Wir konnten von der Anlieferung der einzelnen Rohre, bis zum Zusammenschweißen einer geschlossenen Rohrwand alles besichtigen. Wir schauten den Mitarbeiten bei ihrer zum Teil schweren körperlichen Arbeit zu und konnten Fragen zum Anfertigungs- und Verarbeitungsprozess stellen. Das Ziel unserer Bildungsfahrt bestand darin, dass wir die Möglichkeiten der Energiegewinnung vor Ort kennen lernen sollten. Aus unserem naturwissenschaftlichen Unterricht kannten wir schon einige verschiedene. Die Stromherstellung aus Atomenergie ist bei vielen Menschen jedoch sehr umstritten. Deshalb war die Besichtigung einer alternativen Energiegewinnungsanlage eine gute Idee zum Abschluss unserer wissenschaftlichen Tagesexkursion. Wir fuhren mit unserem Kleinbus zu einem Wasserkraftwerk. Dort sahen wir, dass riesige Wassermengen angestaut werden und zu einem geeigneten Zeitpunkt auf große Turbinenräder fallen gelassen werden können, um diese anzutreiben. Generatoren wandeln dann die Bewegungsenergie der Turbinenschaufeln in elektrische Energie um.

Bild Am Abend fuhren wir nach Brhlovce, um eine Felsensiedlung anzuschauen und anschließend nach Pukanec, um dort das Rathaus und eine traditionelle Töpferei zu besichtigen. Das Handwerk in der fast 700-jährigen Stadt entwickelte sich rasant. In den Museen sahen wir viele verschiedene altertümliche Handwerksgeräte, die es heute gar nicht mehr gibt. Am letzten Tag unserer Fahrt, besuchten wir die Stadt Sturovo, um dort auf der Donau eine Schifffahrt zu erleben. Danach fuhren wir über die 500 Meter lange und im Jahre 2001 wiedereröffnete Brücke »Mary Valerie« nach Esztergom in Ungarn. Diese Brücke ist nach der Prinzessin Marie Valerie von Österreich-Ungarn benannt. Dort besichtigten wir die größte Basilika Ungarns. Der gesamte Bau, die Ausstattung der Basilika waren beeindruckend. Am 29. August 2009 ging es dann leider wieder nach Hause. Zurück bleiben viele neue Freunde und schöne Erinnerungen. Wir hoffen, dass wir bald wieder dieses Land und seine netten Menschen sehen und voneinander hören können! Vielen Dank an die Organisatoren und Sponsoren!

Nancy Klein und Christian Pötzsch, BSZ Arwed Rossbach
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