Theaterfestival euro-scene Leipzig begibt sich auf Spurensuche
Spuren suchen und Weichen stellen
Das Festival zeitgenössischen europäischen Theaters zeigt noch bis zum 7. November 12 Gastspielabende aus 10 Ländern in 25 Vorstellungen und 9 Spielstätten. Dazu gehören Tanz- und Sprechtheater ebenso wie Performances und zwei Stücke für Kinder.
Die euro-scene Leipzig besitzt in seinem 20. Jubiläum einen festen Platz in der europäischen Festivallandschaft. Die Gastspiele zeigen, wie in den vergangenen Jahren, eigenwillige, starke Handschriften wichtiger Regisseure und Choreografen aus ganz Europa. Und auch bisher unbekannte Compagnien werden vorgestellt sowie mehrere Deutschlandpremieren zu sehen sein.
Zu den bedeutendsten Choreografen Europas gehört Angelin Preljocaj aus Frankreich. Sie war schon mehrfach bei der
euro-scene Leipzig zu Gast und zeigt im Jubiläumsjahr als Festivalerabschluss »Empty moves«
. Ein
Wiedersehen gibt es auch mit dem italienischen Ausnahmeregisseur Romeo Castellucci. Ebenfalls aus Italien kommt Pippo
Delbono, der mit opulenten Bildern in der Film- und Operntradition seines Landes starke Gesellschaftskritik übt.
Anlässlich des Jubiläumsjahrs werden drei Stücke, die zu den Highlights des europäischen Theaters der letzten Jahre
gehören, endlich in Leipzig zu sehen sein: »Sonja«
von Alvis Hermanis aus Riga, »Twee
stemmen«
von Johan Simons mit Jeroen Willems, einem der besten Schauspieler der Niederlande, und
»Savitrí«
, ein zauberhaftes Schattentheater für Kinder des Divadlo Lisen aus Brno.
Zu dem alljährlich wichtigen Schwerpunkt Osteuropa gehören erstmals ein Stück aus dem Kosovo von Bekim Lumi.
Besonderheiten des Programms sind diesmal eine »Lange Nacht des Tanzes«
, in der neue Choreografien
ehemaliger Preisträger des Wettbewerbs »Das beste deutsche Tanzsolo«
und damit deren Entwicklungswege
gezeigt werden.
Innerhalb des umfangreichen Rahmenprogramms sind besonders zwei Punkte zu erwähnen: eine hochkarätige Filmreihe mit
Tanz- und Theaterfilmen mit Unterstützung durch ARTE und ein Symposium in Kooperation mit dem Internationalen
Theaterinstitut (ITI), Berlin, das sich unter dem Titel »Ost-West-Passagen«
der Entwicklung des Theaters
in den letzten 20 Jahren widmet und für alle öffentlich ist. Beendet wird das Festival mit einem Abschlussball am Sonntag,
22.00 - ca. 03.00 Uhr in der Schaubühne Lindenfels mit der Musikband Black Coffee und Ehrengast Wolfgang Tiefensee.