Alter leben

UNITAS realisiert Pilotprojekt zum demografischen Wandel

Die demografischen Verschiebungen, die unter anderem eine wachsende Prozentzahl von Senioren an der Gesamtbevölkerung mit sich bringt, ist für Wohnungsunternehmen eine große Herausforderung. Für Genossenschaften wie die UNITAS eG Leipzig verbindet sich die wirtschaftliche Aufgabe mit einem sozialen Anliegen. Wohnraum für ältere Menschen zu schaffen, ist nicht nur eine Frage der wirtschaftlichen Betrachtung. Auch das solidarische Miteinander gehört zu den festen Prinzipien des Genossenschaftswesens.

Seit November 2010 ist die UNITAS Transferpartner im Projekt »Alter leben« des Verbandes Sächsischer Wohnungsgenossenschaften (VSWG e.V.), das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Förderschwerpunktes »Technologie und Dienstleistungen im demografischen Wandel« gefördert wird. Bei diesem Modellvorhaben wird unter Mitwirkung von Wissenschaftlern und Technikern erprobt, wie eine »mitalternde« Wohnung das selbstbestimmte Leben von Menschen mit zunehmenden gesundheitlichen Einschränkungen (u.a. physischer und psychischer Art) unterstützen kann.

Die Räume sind mit Multisensoren, Kommunikations- und Hilfseinrichtungen ausgestattet. Nach einer ersten Musterwohnung des VSWG e.V. mit der Wohnungsgenossenschaft Burgstädt eG richtet die UNITAS solch eine Wohneinheit unter Beachtung regionaler Gegebenheiten in Leipzig ein, welche durch bauliche und technische Lösungen die Alltagstätigkeiten ihrer Bewohner unterstützt. Die Erfahrungen des Projektes fließen in die weitere Entwicklungsarbeit für technische und vernetzte Hilfestellung im Wohnumfeld älterer und hilfebedürftiger Menschen ein.

Die altersgerechte Ausstattung ist eine wichtige Aufgabenstellung, kann aber soziale Wärme nicht ersetzen. Zur Beförderung des Miteinanders der Mieter aller Generationen hat die UNITAS schon vor einigen Jahren die Initiative »NACHBAR ICH BRAUCH' DICH« ins Leben gerufen. Mit ihr wird angeregt, dass sich die Genossenschaftsmitglieder gegenseitig in allen Lebenssituationen unterstützen und dabei ihre jeweils spezifischen Erfahrungen und Möglichkeiten einbringen. Ältere Mieter können beispielsweise bei der Beaufsichtigung von Kindern einspringen oder die Blumen für den Nachbarn gießen, quasi als Urlaubsvertretung. Jüngere helfen bei Einkäufen oder übernehmen im Bedarfsfall die Hausordnung. Diese scheinbar kleinen Gesten des Alltags lassen neben dem unmittelbaren Nutzen auch Kontakte, gegenseitiges Verständnis und eine Wohlfühlatmosphäre in den Häusern entstehen.

Die Trends der Demografie sind Tatsachen, denen sich die gesamte Gesellschaft stellen muss. Auch in Leipzig steigt die Zahl älterer Einwohner. Technisch-organisatorische Lösungen vernetzt mit sozialen Angeboten/Dienstleistungen sind gefragt, gleichermaßen müssen aber auch weiterhin Voraussetzungen für menschliche Wärme befördert werden. Die UNITAS verbindet beide Wege miteinander.