Eine lange Geschichte
Rückblick auf die Kanalgeschichte
Zwischen 1156 und 1170
Otto, der Reiche verlieh um diese Zeit dem Ort Leipzig das Stadtrecht. Laut Funden im Leipziger Stadtarchiv, soll bereits er schon die Vision einer Verbindung zum Meer gehabt haben, um der jungen Stadt Handelswege zu eröffnen.
1706 bis 1815
Die Idee einer Wasserverbindung wird vom sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. um 1706 befürwortet. Auch Kurfürst Friedrich August I. der Starke und Friedrich August III. (1763 - 1827) setzten sich dafür ein. Jedoch verhinderten immer wieder widrige Umstände wie die Napoleonischen Kriege (1805 - 1815) und die darauf folgende Teilung Sachsens die praktische Umsetzung. (Quelle: Dr. Olaf Schnabel)
1854 bis 1864
Im Jahre 1854 nahm der Unternehmer und Stadtverordnete Dr. Karl Erdmann Heine (1819 - 1888) erneut die Planung eines Kanals von der Elster zur Saale auf. Der Kanal wurde ab 1856 als erster Teil eines projektierten Schifffahrt-Kanals angelegt. Mit dem Kanalbau wurde an der Weißen Elster begonnen, der Aushub wurde zur Trockenlegung der Sümpfe der Elsteraue zwischen Leipzig und Plagwitz genutzt. Am 25.06. 1864 wurde der erste Abschnitt des Kanals eingeweiht. (Quelle: wikipedia) Schon um diese Zeit wurden große Teile des heutigen Hafenbeckens zur Kiesgewinnung genutzt. (Quelle: Dr. Olaf Schnabel)
1864 bis 1898
Heine konnte noch den zweiten Abschnitt bis zur Zeitzer Eisenbahn fertig stellen, der am 26.11.1887 eingeweiht wurde. Zwischen 1890 und 1898 wurde der Abschnitt zwischen Saalfelder und Lützner Straße durch die Leipziger Westend-Baugesellschaft angelegt. (Quelle: wikipedia)
1933
1933 trieb der damalige Leipziger Oberbürgermeister Dr. Carl Goerdeler den Bau des Elster-Saale-Kanals voran. Nunmehr wechselte aufgrund der Nähe zum Industriegebiet Plagwitz-Lindenau, der schon vorhandenen Anbindung an die Elster über den Karl-Heine-Kanal und der Kürze der Verbindung zur Saale (20 km) der Haupthafenstandort nach Lindenau. Vormals war dieser auf dem Gelände des heutigen Zentralstadions geplant. (Quelle: Dr. Olaf Schnabel)
1937 bis 1943
1937 wurde mit dem Bau für den Hafen begonnen. Er sollte gleichzeitig mit dem Kanal 1941/42 in Betrieb genommen werden. Vorgesehen waren ein Industriehafen für große Industriebetriebe und ein Umschlagshafen für das Wirtschaftsgebiet Leipzig. Das in der ersten Ausbaustufe gebaute Becken 1 des Umschlaghafens ist das heutige Hafenbecken, welches fast ausschließlich mit Grundwasser gefüllt ist.
Nachdem 1941 die Hälfte der ersten Ausbaustufe fertig gestellt war, wurden teilweise schon Speichergebäude gebaut. 1942 wurden die Bauarbeiten am Kanal eingestellt. Nur noch 6,5 km trennten Leipzig vom Anschluss an die Saale und damit vom Anschluss ans Meer. 1943 stellte die Stadt dann alle Bauarbeiten ein, da das Baumaterial für die Rüstung gebraucht wurde. (Quelle: Dr. Olaf Schnabel)
1945 bis 1949
Nach 1945 wurde der Ausbau des Kanals sowie des Hafens von Sachsen und Sachsen-Anhalt befürwortet, von der Sowjetischen Militäradministration allerdings abgelehnt. Auch 1949 mit der Gründung der DDR wurde das Projekt ignoriert. Die halbfertigen Hafenanlagen wurden jahrelang von Volkeigenen Betrieben genutzt, aber nur ein 56 m hohes Gebäude, die 13- geschossige Futtermischanlage des VEB Getreidehandel, gebaut. (Quelle: Dr. Olaf Schnabel)
1993
Am 09.02.1993 begann die Sanierung des Karl-Heine-Kanals. Die Renaturierung des westlichen Abschnitts zwischen Saalfelder und Lützner Straße war am 17.02.1994 abgeschlossen. (Quelle: Leipzig-lexikon)
1996
Am 16.09.1996 wurde der neu angelegte 3,2 km lange Fuß- und Radweg am Nord-Ufer des Kanals übergeben. (Quelle: leipzig-lexikon)
seit 1998
Vor 14 Jahren begannen die erneuten Planungen für die Gewässerverbindung. Diese wurden im Zuge der Olympiabewerbung stark umstrukturiert, so dass der ursprüngliche Entwurf, der sich am natürlichen Flusslauf anlehnte, durch die stärker in den Mittelpunkt gerückte städtebauliche Ausprägung des Konzeptes beeinflusst wurde
2011 bis Ende 2012
Sanierung der Luisenbrücke und damit einhergehend der Lützner Straße in Vorbereitung auf die Anbindung des Kanals zum Hafenbecken.
bis 2015
In den kommenden drei Jahren sollen Versorgungsleitungen verlegt, Wasser- und Brückenbau vorgenommen und die Freianlagen gestaltet werden. Für die Saison 2015 wird mit letzten Pflanzarbeiten gerechnet.