Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Editorial

Informationsgespräch am 24. September

Liebe Leserinnen und Leser, am 9. September ist es so weit: Der B-Plan für den Kulkwitzer See wird ausgelegt. Einen Monat lang haben interessierte Bürger Zeit, sich das Papier zu Gemüte zu führen.

Nachdem die Novelierung des 2009 kläglich gescheiterten Planes derart lange auf sich warten ließ und aufgrund des allseits geäußerten Wunsches an die Verwaltung, doch endlich Planungssicherheit am See zu schaffen, hatte ich bei Bekanntwerden der Auslegung mit allem gerechnet. Nur nicht damit, dass es so ruhig bleibt.

Seit zwei Monaten ist der B-Plan im ERIS (Elektronisches Ratsinformations-System) der Stadt einsehbar. Seither bemühe ich mich, mit Anliegern, Gewerbetreibenden und Freunden des Kulki darüber zu sprechen und ernte meist: dicke Backen, Achselzucken und ein dünnes »damit habe ich mich jetzt noch nicht so richtig beschäftigt«. Woran liegt's?

Eventuell daran, dass der B-Plan wieder einmal genau zur besten Urlaubszeit veröffentlicht wurde oder aber, dass es ziemlich aufwendig ist, die beiden Pläne miteinander zu vergleichen - die 2009 erhobenen Einsprüche zu Grunde legend. Zu prüfen, welche berücksichtigt, welche ignoriert wurden und welche es sich lohnt, erneut geltend zu machen.

Vielleicht liegt es aber auch daran - und das wäre sicherlich das Erfreulichste - dass das Stadtplanungsamt tatsächlich seine ihm auferlegten Hausaufgaben gewissenhaft erledigt und den B-Plan so überarbeitet hat, dass er ihm nicht gleich wieder um die Ohren fliegt, sondern Bestand hat. Zu wünschen wäre dies. Denn so schön wie eine Mütze Dornröschenschlaf auch sein mag, das Naherholungsgebiet braucht eine gewisse Entwicklung.

Manche wünschen sich mehr Beachtung für den See. Die hat er verdient. Immerhin verfügt der Kulki über eine hervorragende Wasserqualität und eine Vielzahl seltener Tiere und Pflanzen - nicht zuletzt deswegen, weil er nicht so sehr im Fokus steht. 2010 wurde vom Wasserlabor Dresden empfohlen, dass lediglich ein Drittel der gesamten Nutzung durch den Menschen erfolgen sollte. Schwerlich nachzuvollziehen, wie viel eine Drittelnutzung ist, aber vorstellbar ist, dass es durch die im neuen Plan ausgewiesenen Sonderflächen für einen Campingplatz an der Lagune, eine Ferienhausanlage auf der Gemarkung Lausen und weitere Voraussetzungen für eine touristische Erschließung einmal am Parkplatz an der B87 und einmal ebenfalls an der Lagune mit der Ruhe bald wieder vorbei sein könnte.

Das fürchtet auch der Umweltbund Ökolöwe, der ebenso wie die Untere Wasserbehörde noch vor Auslegung des B-Planes eine Stellungnahme abgeben soll. Bei der Nutzung einiger dieser Sondergebiete sehen sie streng geschützte Tier- und Pflanzenarten gefährdet und hoffen darauf, dass die Stadt weiterhin so kooperativ wie bislang war und eventuell auf einzelne Gebiete verzichten könnte. Auch die IG See meldete nun Klärungsbedarf an: Sie beanstandet den Zugang zum See.

Noch ist Zeit, sich mit dem Für und Wider des Papiers auseinander zu setzen. Ob nun im Netz (http://notes.leipzig.de/eris/eris.nsf - Drucknr.3762) oder nach Einsichtnahme des Planes während der Öffnungszeiten im Rathaus vom 9. September bis 8. Oktober vor dem Zimmer 499 beziehungsweise im Stadtteilladen und dem KOMM-Haus oder aber während des vom Stadtplanungsamtes und dem Zweckverband organisierten Informationsgespräches am 24. September von 18 bis 20 Uhr im Stadtteilladen.

Die Grünauer Badewanne wird sich verändern und wir können mitbestimmen, in welchem Maße. Gestalten Sie mit!

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