Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

Seidenster Faden

Leserbrief

Sehr geehrte Damen und Herren, dieser Beitrag richtet sich an die Verantwortlichen der Stadt Leipzig, die den aktuell »seidensten Faden« im WK 8 in der Hand halten.

In der November-Ausgabe des Grün-As wurde berichtet, dass die Zukunft des KOMM-Hauses derzeit nicht sicher scheint. Auch Grünau-TV hat das Thema bereits aufgegriffen. Über einen Offenen Brief des KOMM e.V. wurde informiert, welcher Herrn Oberbürgermeister Jung übergeben werden soll. Auch Stadträte und Landespolitiker hätten sich unter anderem der Unterzeichnung angeschlossen.

Es wird darum gebeten, mit den Grünauern, Akteuren, Nutzern, Besuchern, Mitarbeitern vor Ort über das Weiterbestehen des Hauses zu diskutieren. Auffallend ist, dass dazu seitens der Stadt Leipzig und des Kulturamtes leider keine zufriedenstellende, endgültig aufklärende Wortmeldung zu vernehmen ist.

Gerüchte, Unsicherheit und absolutes Unverständnis machen sich breit. Können sich die Verantwortlichen nicht vorstellen, wie wichtig es für uns Anwohner ist, dass das Komm-Haus als soziokulturelles Zentrum mit seiner Ausrichtung auf das Gemeinwesen weiterhin zur Verfügung steht und zwar genauso, wie bisher?

Ein knappes viertel Jahrhundert ist das KOMM-Haus fest verwurzelt in unserem Stadtteil, im WK 8 zentral gelegen und über kurze Wege erreichbar. Es trägt unabdingbar dazu bei, dass es in unserem Stadtteil abwechslungsreich, lebendig, anders ist.

Dies ermöglicht haben vor allem die Mitarbeiter durch ihre beständige wertvolle unermüdliche Einsatzbereitschaft, konstruktive Arbeit und mit ihrem Organisationstalent. Vielfältige Veranstaltungen für Groß und Klein, Alt und Jung, abwechslungsreiche kulturelle Darbietungen, Kurse der Volkshochschule und Angebote von anderen Akteuren (alle Angebote aufzuzählen, würde den Rahmen sprengen) haben es zu einem bedeutenden Kommunikationszentrum gemacht.

Hier finden Begegnungen für alle Altersgruppen, alle sozialen Schichten statt, egal ob bei Weiterbildung, Freizeitbeschäftigungen verschiedenster Art, Gesunderhaltung oder Beratung. Hier findet noch ein MITEINANDER statt, werden Kontakte gepflegt, was in unserer hektischen, egoistischen Gesellschaft etwas Besonderes geworden ist, auch, um zunehmende Vereinsamung zu vermeiden. Ein Wegfall dieser unterschiedlichsten Angebote ist für unseren Stadtteil undenkbar, zumal es keine vergleichbare Alternative gibt. Zudem läuft, das ist bekannt, über das KOMM-Haus unter anderem auch die Organisation des Schönauer Parkfestes.

Das KOMM-Haus ist und hat ein gut funktionierendes Netzwerk, welches uns nicht verloren gehen darf! Doch die Zukunft des Hauses und seiner Mitarbeiter hängt am »seidenen Faden«, so die aktuellen Informationen. Es ist jedoch eine selbsterklärende Notwendigkeit: Grünau ist mit seinen ca. 40.000 Einwohnern eine Stadt in der Stadt und benötigt das KOMM-Haus als Anlaufpunkt DRINGEND!

Bleibt zu hoffen, dass es eine »Spinne« gibt, die umgehend beginnt zu weben und die aus dem »seidenen Faden«, den es jetzt noch gibt, wieder das Netzwerk KOMM-Haus webt, mit all seinen jetzigen Funktionen, Möglichkeiten, Angeboten und Mitarbeitern – mit ausreichend Personal, um allen Anforderungen und Aufgaben wieder gerecht werden zu können. So viele Jahre wurden die attraktiven, interessanten Angebote genutzt. Nicht nachvollziehbar ist, warum es überhaupt Veränderungen geben soll? Was wird aus diesen Angeboten, wenn es stimmt, was die »Spatzen von den Dächern pfeifen?«

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