Grün-As
Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

»Blitzlichter« von Vereinsaktivitäten (2)

20 Jahre KOMM e.V.

Mit potenziellen Nutzern eines Bürgerhauses wurden erste informative Gespräche geführt. Kulturamt und Volkshochschule standen dem Projekt aufgeschlossen gegenüber. Die Idee einer Bürgerhausaktie wurde geboren. 2002 gründeten wir einen Trägerverein (Auflösung 2007).

Konzepte und Architekturentwürfe wurden erarbeitet. Unserer Einladung zu einem Tag der offenen Tür mit buntem Programm im Haus folgte auch Gert Postel, der Autor des Buches »Doktorspiele: Geständnisse eines Hochstaplers«. Die Verhandlungen mit der Stadt zur Übernahme des Hauses gestalteten sich ziemlich schwierig, und immer mehr Partner schauten sich nach anderen Räumlichkeiten um. Als dann schließlich die Stadt ein ganzes Paket von Ärztehäusern an einen französischen Investor verkaufte, war auch »unser« Haus dabei.

Ideen für den 25. Jahrestag der Grundsteinlegung waren bereits zu Papier gebracht, aber dann begannen 2001 die Abrissdiskussionen im Stadtteil – hervorgerufen durch einen LVZ-Artikel über einen Totalabriss des WK 7. Damit breitete sich allgemeine Unsicherheit aus, und es standen andere Themen im Mittelpunkt, als Feste zu feiern. 2003 organisierte der KOMM e.V. Proteste und Unterschriftensammlungen gegen den Abriss der Ladenstraße Brackestraße, durch den die Zentrumsfunktion im WK 8 enorm geschwächt würde.

Bei einem Forum mit LWB-Vertretern forderten Gewerbetreibende und Bürger Lösungen zum Beispiel in Form von Rückbau (im wörtlichen Sinne) oder Verkauf des Elfgeschossers. Letztendlich jedoch erfolglos, denn 2006 wurde komplett abgerissen.

Im Ergebnis des Zusammenwirkens von Vereinen, Einrichtungen, Eigentümern und der Stadt Leipzig wurde den Grünauerinnen und Grünauern sowie Gästen zum 30. Jahrestages Grünaus 2006 ein abwechslungsreiches Programm geboten – dokumentiert in einer Broschüre des KOMM e.V. Als Danke schön für ihr Engagement für den Stadtteil erhielten 30 Aktive (davon neun KOMM e.V.-Mitglieder) eine »Grünauer Platte«.

Und auch eine neue Idee maßgeblich von unserer leider schon verstorbenen Käthe Wagner angeregt – konnte umgesetzt werden: ein großes Tanzfest im Allee-Center. Als mit den Abrissplänen der Baugenossenschaft Leipzig im WK 8 2007 wieder mal Negativschlagzeilen ihre Runde machten, stand der KOMM e.V. an der Spitze der Protestbewegung »Stadtumbau? So Nicht!«. In der Postkartenaktion und Unterschriftensammlung – übergeben an den OBM – wurden ein Stopp der scheinbar planlosen Abrisse und die Überarbeitung des Stadtentwicklungsplanes gefordert.

In der dann erarbeiteten Entwicklungsstrategie »Grünau 2020« wurden auch unsere Zuarbeiten eingebunden. Grünau und Naherholung sind ja eng miteinander verbunden. Der Rodelberg bietet nicht nur einen fantastischen Ausblick, sondern lockt auch mit Holzskulpturen, die allerdings im Laufe der Zeit unansehnlich wurden. Mit Fördermitteln und durch den Holzkünstler Rainer Strege wurden 2008 die Schäden beseitigt und ein neues Kunstwerk geschaffen – eingeweiht durch ein Fest auf dem Berg, welches heute noch stattfindet: das »Rodelbergpicknik«.

Die Idee für den Gartenstammtisch jeweils im Frühling und Herbst (seit 2009) – eine gemeinsame Veranstaltung mit der VHS und dem Jugend- und Altenhilfeverein – hing mit den Lipsia-Mietergärten zusammen. Neben naturinteressierten KOMM e.V.-Mitgliedern nutzen andere Kleingärtner, Hobbyköche und Interessierte diese Möglichkeit des Erfahrungsaustauschs, wobei es immer leckere Sachen zum Verkosten gibt. Unsere Bemühungen zum Erhalt der Mietergärten oder zur Schaffung von Ersatzgärten waren leider erfolglos – trotz breiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit.

35 Jahre Grünau, Tag der Grundsteinlegung war der 1. Juni – da lag es doch nahe, an diesem Tag gemeinsam mit Partnern ein großes Kinder- und Familienfest zu organisieren, auf der Ratzelwiese am Jugend- und Altenhilfeverein. Zusammen mit dem Caritas-Familienzentrum wurde 2011 das Mitmachtanzfest aus der Taufe gehoben. Da jährlich gewachsen, treffen sich jetzt immer im Oktober Tanzbegeisterte jeden Alters in der Völle – zum Mitmachen, Zuschauen und zum Kaffeeklatsch. Wer nach Ergebnissen unserer Vereinsarbeit »zum Anfassen« sucht, der findet den mit Spendenmitteln neu gestalteten Holzspielplatz am Kulkwitzer See oder das sanierte Bett auf dem Rodelberg.

Einen Patenbaum haben wir auch: An der Kreuzung Miltitzer Allee/Alte Salzstraße steht »unsere« Japanische Nelkenkirsche. Und dann sind da noch die Blumenkübel vor dem KOMM-Haus. Von der Stadt abtransportiert wegen fehlender Pflegekapazität, haben wir sie wieder aufstellen lassen und kümmern uns seitdem darum.

Als Fazit dieser unvollständigen Aufzählung bleibt nur, Dank zu sagen für die Hilfe und Unterstützung, die wir in den vielen Jahren bekommen haben, und an unsere Besucher und Gäste. Da Vereinsarbeit auch Spaß machen muss, denn schließlich machen wir das in unserer Freizeit, schauen wir genau, auf wen oder was wir uns einlassen, was wir im Stadtteil bewegen können und was uns selbst wichtig ist. In diesem Sinne freuen wir uns erst mal auf viele Besucher zu unserer Kleintierausstellung im April.

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