Silberne Ehrennadel
für »Delphine«
Anlässlich des 20-jährigen Bestehens der Biogruppe des Vereins Leipziger Delphine hatte der Vorstand den langjährigen Leiter Dr. Joachim Weiß und seine Mitstreiter Bernd Vogel und Dr. Matthias Gilbert, sowie Organisator Reini Gräfe zu einer Feierstunde zur Tauchbasis des Vereins eingeladen.
Die Biogruppe engagiert sich seit ihrer Gründung insbesondere für den Kulkwitzer See und seine Lebewesen. Dazu werden jährlich mindestens vier Biotage an der Tauchbasis durchgeführt. Die Teilnehmer besprechen die Ziele der Unterwasseraktivitäten, zum Beispiel Entnahme von Pflanzen- oder Wasserproben. Nach dem anschließenden Tauchgang werden die Proben unter dem Mikroskop ausgewertet, Zählungen von festgestellten Lebewesen dokumentiert und die Ergebnisse diskutiert.
Dr. Weiß hat mit seinen Mitstreitern und willkommenen Interessenten über die 20 Jahre einen bedeutenden Datenbestand zusammengetragen und dokumentiert, wie sich das Vorkommen einzelner Arten im See, Fischkrankheiten, Pflanzenausbreitungen, Vorkommen und Vermehrung hier ursprünglich nicht heimischer Lebewesen entwickelt hat.
Die Ergebnisse der Analysen haben öffentlichkeitswirksam zum Beispiel zum Erlass des Fütterungsverbots auf Leipzigs stehenden Gewässern geführt, und viel zur Aufklärung über das biologische Gleichgewicht in unseren Gewässern beigetragen. Nicht zuletzt wurden Anregungen an die Verantwortlichen des Umweltamtes und des Zweckverbandes Kulkwitzer See zum Umgang mit unserem Gemeingut gegeben. Hier ist nach wie vor JEDER aufgerufen, sich für die Reinhaltung des Gewässers einzusetzen.
Außerdem steht auf den Fahnen der Biogruppe die Weitergabe des Wissens und die Vermittlung des Interesses an der Umwelt, am umweltgerechten Verhalten für die »Jungen Delphine«
– unsere
Vereinsjugend. Dazu wurden während der jährlich stattfindenden Sommerlager des Vereins entsprechende Seminare durchgeführt.
Von überregionaler Bedeutung war die Organisation und Durchführung des Treffens der Arbeitsgruppe Characeen Deutschland im Juni 2009, in dem es unter anderem zur Roten Liste für die Bundesrepublik, zur Klärung taxonomischer Fragen, zur Bearbeitung von Ökologie und Biologie dieser Algengruppe, zur Schließung von Kenntnislücken in der Verbreitung der Arten in Deutschland und die Bestimmbarkeit der Arten nach ihren Vermehrungsorganen, den Oosporen, ging.
Aktuell ist die Biogruppe in eine bundesweite Maßnahme zum Makrophytenmonitoring, das in weiteren Seen, und auch in der Ostsee durchgeführt wird, eingebunden. Das bedeutet die Beobachtung von Vorkommen und Verbreitung von (mit dem bloßen Auge sichtbaren) Unterwasserpflanzen. Dazu werden unter Wasser Flächen und die darauf vorkommenden Pflanzen in festgelegten Zeitabständen dokumentiert. Hier gibt es umfängliche Unterstützung weiterer Taucher des Vereins.
Natürlich gehören immer Organisationsvorbereitung und die Schaffung optimaler Voraussetzungen für die Durchführung der Untersuchungen dazu. Seien es die Erwirkung der Genehmigungen, Organisation von Bootsfahrten, das schnöde Dach über dem Kopf oder das leibliche Wohl – dafür dankte der Landessportbund neben den Biologieaktiven auch dem Leiter der Tauchbasis und Mitglied des TSV Reini Gräfe für sein unermüdliches Engagement.
Dank und Anerkennung in Form der silbernen Ehrennadel des Sports wurden im Namen des LSB vom Vorstand der Leipziger Delphine, Matthias Fäller, stellvertretend für den Landestauchsportverband Sachsen ausgesprochen. Sebastian Bernhard, Vertreter der Staatlichen Betriebsgesellschaft für Umwelt und Landwirtschaft, sowie Dr. Klaus Bauerfeind Vorsitzender des Taza Tauchklubs, gratulierte den Ausgezeichneten persönlich. Die Aktiven wollen ihre Arbeit fortsetzen und weiter im Sinne des Gewässerschutzes dokumentieren. Die Unterstützung des Vereins ist schon einmal sicher. Weiter so und lieben Dank.
Petra Pfrepper