40 Jahre Grünau
Editorial
Liebe Leserinnen und leser, auf unserem aktuellen Titelblatt steht in großen Lettern: »40 Jahre Grünau«
. Vor uns liegt ein Jahr voller Ereignisse und Überraschungen. Aber darüber will
ich eigentlich gar nicht schreiben, sondern vielmehr über andere Jubiläen und Projekte und wie diese entstanden.
Es war 1994, da kontaktierte mich eine junge, engagierte Mitarbeiterin der Leipziger Volkshochschule und wollte gerade die Stadtteilarbeit der VHS aufbauen. Wir lernten uns im noch ziemlich jungen KOMM-Haus kennen, welches in diesem Jahr übrigens seinen 25. Geburtstag feiert.
Die junge Frau war Dr. Sylvia Börner. Gemeinsam entwickelten wir die Idee, einen Grünauer Stammtisch ins Leben zu rufen. Das lag nahe, denn damals gab es noch eine Wohngebietskneipe im Haus. Sinn des Stammtisches sollte natürlich nicht das Biertrinken sondern die Entwicklung von Ideen mit interessierten Grünauern und auch Nicht-Grünauern sein.
Ein erster Gedankenaustausch an diesem Tisch ergab, dass unser Stadtteil eine eigene Informationsplattform bräuchte und so entstand ein Jahr später das Projekt Stadtteilzeitung, welche damals noch im
schlichten schwarz/weiß erschien und »Grünauer Linie«
hieß. Kurze Zeit später wurde sie in »Grün-As«
umbenannt. 2016 feiern wir immerhin schon unseren 20. Geburtstag.
Ein Verein fand sich damals nicht, der dieses Projekt in die Hand nehmen wollte und so gründete sich Anfang 1995 der KOMM e.V., um die Herausgabe zu übernehmen. Im Verein fanden sich unterschiedlichste Mitglieder zusammen: Politisch Interessierte und Parteilose, Grünauer und Bayern, Christen und Konfessionslose, Plattenbaubewohner und Siedler – also alles in allem ein breiter Querschnitt von in Grünau lebenden und arbeitenden Menschen. All diese saßen vor nunmehr zwei Jahrzehnten regelmäßig am Grünauer Stammtisch zusammen und diskutierten über ihr Umfeld.
Ein erstes Großprojekt, bei dem sie mitwirkten, war neben der monatlichen Stadtteilzeitung der bevorstehende 20. Geburtstag der Neubausiedlung. Es war nicht zuletzt den Vereinsmitgliedern zu verdanken, dass auch die Stadtverwaltung auf die Idee kam, das Jubiläum Grünaus größer zu begehen und damit etwas für ein besseres Image des Stadtteils zu tun.
Alle wollten mittun und so entstanden unterschiedlichste Projekte und Veranstaltungen, die es fast alle heute noch gibt und bis auf wenige ebenfalls zwanzig Jahre auf dem Buckel haben. Die Grünauer Hobbyschau, die mittlerweile weit über den Stadtteil hinaus strahlt, das Osterland in Zusammenarbeit mit den Grünauer und Knauthainer Siedlern und Züchtern oder die Kindernacht, die jahrelang ebenso ein Renner für Groß und Klein war, stehen für die Langlebigkeit und den Erfolg vieler der damals ersonnenen Ideen.
Aus dem Teilnehmerkreis gab es dann auch Bürger, die an einer gleichnamigen ebenfalls von der Volkshochschule initiierten Moderatorenausbildung teilnahmen. Diese Moderatoren waren es dann auch, die im letzten Jahr im KOMM-Haus Grünauer Bürger und Akteure erneut dazu animierten, Ideen zu sammeln für (und da bekomme ich jetzt dann doch noch die Kurve) eben jenen 40. Geburtstag unseres nicht mehr ganz so jungen Neubaugebietes.
Also lassen Sie sich überraschen, machen Sie mit oder besuchen Sie einfach nur eine der aus einer anfänglichen Idee entwickelten Veranstaltung. Ich wünsche uns allen ein schönes und ereignisreiches Jahr 2016.
Ihr Uwe Walther