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Leipzig Grün-As Stadtteilmagazin

20*C+M+B+16 – Segenswünsche aus Kreide

Sternsingen: Grünauer Kirchen an weltgrößer Spendenaktion von Kindern für Kinder beteiligt

An mehr als 50 Haustüren in und um Grünau prangt seit dem 3. Januar der Schriftzug 20*C+M+B+16.

Mit Kreide haben die Sternsinger aus den Gemeinden St. Martin (katholisch) und Paulus (evangelisch) diesen Segenswunsch an die Eingangstüren der Wohnungen und Häuser geschrieben: »Christus segne dieses Haus« ist die deutsche Übersetzung für die Worte Christus mansionem benedicat, die vom aktuellen Kalenderjahr umrahmt werden. Die Abkürzung ist schon deswegen sehr einprägsam, weil sie den Anfangsbuchstaben der Heiligen Drei Könige Caspar, Melchior und Balthasar entspricht, auf deren biblische Geschichte das Sternsingen fußt.

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Sternsinger

Nachdem die rund 38 verkleideten Kinder und Helfer (Rekord!) den Segenswunsch an die eigenen beiden Kirchen angebracht hatten, zogen sie in neun Kleingruppen bei Eiseskälte durch den Leipziger Westen. Ja, es war tatsächlich einmal winterlich. Aber der Zweck heiligt die Minusgrade: Die Hausbesuche dienten nämlich neben dem Einsegnen der Häuser dazu, Spendengelder für etwa 2000 Kinder-Hilfsprojekte in allen Teilen der Erde einzusammeln. Das sogenannte Dreikönigssingen gilt als weltgrößte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder.

Verbuchen konnten die kleinen Könige aus Kirchensammlung und Hausbesuchen ein seeeehr stolzes Ergebnis: Das symbolische Ziel von 2016 Euro wurde mithilfe der Kindertagesstätte (die im Allee-Center spenden sammelte) am Ende sogar überstiegen. Die genaue Summe wird noch ausgezählt.

Das Sternsingen ist in den Grünauer Kirchen eine langjährige Tradition, wird dabei wesentlich von ehrenamtlichen Helfern getragen und zählt unter den vielen Aktionen der Gemeinden zu den Veranstaltungen mit dem größten Potenzial für generationenübergreifende Integration.

»Einerseits sensibilisieren wir im Rahmen der Sternsingeraktion Kinder und Jugendliche für die Situation von anderen Kindern in Entwicklungsländern. Gleichzeitig binden wir innerhalb der Gemeinde Kinder und Jugendliche zwischen 4 und 15 Jahren und ihre Eltern ein und besuchen Familien, Alleinstehende und ältere Ehepaare«, sagt Mitorganisator Winfried Ksoll und verweist auf eine ganz besondere internationale Note der diesjährigen Benefiz-Aktion: Mehr als ein Viertel der Grünauer Sternsingergruppe waren Kinder aus Flüchtlingsfamilien, und auch unter den Besuchten waren mehrere Familien, die nach ihrer Flucht aus Kriegsgebieten in Leipzig eine neue Heimat gefunden haben.

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