Erinnerungen
von Mike Rother
Als ich 1998 als Grünauer Jugendlicher zum Theatrium kam, nachdem ich vorher von einer Freundin, die auch dort spielte, am TDJW vom Theatrium gehört hatte, stieß ich auf eine wunderbar enthusiastische und freundliche Atmosphäre.
Es war wirklich, wie man so sagt, familiär. Ich konnte sofort bei Kathrin Großmann im Stück: »Das Biest des Monsieur Racine«
einsteigen und habe auch gleich den textlichen und
menschlichen Einstieg gefunden. Es ging also damals im Theatrium für mich los.
Hegte ich doch den langsam aufkeimenden Wunsch, vielleicht Schauspiel zu studieren, konnten mich die aufregenden und abwechslungsreichen Bühnenerlebnisse, die ich dort mehrfach erfahren habe, nur in diesem Vorhaben bestärken und stützen. Ich begann, leidenschaftlich zu spielen und mich für Theater zu interessieren.
Die Proben waren stets fordernd, der alte Flachneubau aus Beton in der Plovdiver Straße direkt an der Straßenbahnhaltestelle eng, voll, heiß, mit Büro-, Technik- und Bühnenräumen gut ausgenutzt, und wir Alle, die Leiter und Jugendlichen, die spielten und feierten, sich trafen und anfreundeten, hatten riesigen Spaß an der Sache.
Besonders die Premieren-(feiern) waren sehr exzessiv und elektrisierend. Auch ein Theatercamp erlebte ich mit. Es war ebenfalls großartig und eine soziale Party schlechthin. Ich erinnere mich sehr gern an diese Zeit in Grünau im Theatrium.
Jetzt, als ich das Jubiläum besuchte, traf ich alte Bekannte aus der Regie und Leitung wieder. Es war, wie damals, ein fröhliches und offen interessiertes Wiedersehen in dem neuen, schönen, die jetzige Theaterjugend auf und hinter der Bühne erfreuenden, bergenden Spielhaus.
Mike Rother