"Ich lebe aus Überzeugung in Grünau"
Ehrliche Worte bei Grünauer Stadtteilkonferenz
Antje Kowski, Quartiersmanagerin:
»Wir haben im Viertel eine Menge Konfliktpotenzial. Die problematische Situation im Grünauer Zentrum, überdurchschnittlich viele Schulabbrecher und Transfergeldempfänger. Wir müssen jetzt gegensteuern.«
Klaus Wagner, Quartiersrat:
»Ich lebe aus Überzeugung in Grünau. Zweimal habe ich jedoch überlegt, von hier weg zuziehen. Einmal kurz nach der Wende und dann im Sommer 2016. Wir haben uns entschieden, zu bleiben. Von der Stadt und von den Vermietern erwarte ich mehr Fingerspitzengefühl, damit das soziale Gefüge nicht kaputt geht.«
Harald Kirschner, Fotograf:
»Persönlich empfinde ich den Zuzug von Migranten als Bereicherung für Grünau. Junge Familien beleben den Stadtteil. Die Entwicklung ist spannend, aber sie ist auch mit großen Herausforderungen verbunden. Über die Situation in meinem Haus kann ich jedoch nichts Positives sagen. Die Durchmischung ist ungesund, die Fluktuation hoch. Es ist wie in einem Durchgangshaus. Von meinem Vermieter erwarte ich mehr Engagement.«
Tayyar Kocak, Regionalleiter Forum für Interkulturellen Dialog:
»Ich habe selbst eine Migrationsgeschichte und weiß, dass das Ankommen eine große Herausforderung für jeden Einzelnen ist. Das sollte man immer bedenken. Eine gelungene Integration funktioniert nur über persönliche Kontakte. Parallelgesellschaften sollte Leipzig nicht zulassen.«
Grit Trepte, stellv. Schulleiterin 100. GS:
»Als ich vor zweieinhalb Jahren meinen Dienst an der 100. Schule antrat, stand ich vor dem Gebäude und habe geheult. Mein erster Gedanke war: ‘Oh mein Gott!’. Trotzdem findet hier tagtäglich wie auch an allen anderen Grünauer Einrichtungen gute Bildung statt. Herr Jung, wir arbeiten inhaltlich. Die äußeren Bedingungen sind Ihr Ressort.«