»Leinen los«
für MS Weltfrieden
Sie tuckert wieder: Die MS »Weltfrieden«
. Seit den Ostertagen ist der 54 Jahre alte
Motorkahn, der vierzehn Jahre lang auf dem Auensee schipperte, wieder präsent. Jetzt, auf dem
Karl-Heine-Kanal zu Hause, gilt eine Fahrt auf der »Weltfrieden«
- besonders für die Grünauer -
als ein Geheimtipp.
Der Dampfer wurde 1945 in Parchim gebaut und als Minensuchboot in Mecklenburg-Vorpommern eingesetzt. Seine Instandsetzung erfolgte in Dresden-Laubegast. Zur Expo 2000 soll er als Transport-und Verkehrsmittel zwischen den einzelnen Expoprojekten fungieren. Die Anlegestelle befindet sich in Höhe Helmholtzschule, am Spielplatz unterhalb der Philippuskirche.
»Ist Leipzigs Westen wirklich eine Seereise wert?«
, will ich von Geschäftsführer Martin Schulte
wissen.»Der Erlebniswert als solcher ist jetzt viel größer, als auf dem Auensee«
,
verspricht der Experte und fügt schwärmend hinzu, dass gerade eine Kanalfahrt mit ihrer
wunderbaren Perspektive auf Ufer, ehemalige Industrielandschaften, die Durchfahrten
neusanierter Brückenbögen, nicht zu vergessen die Fauna (sogar Nutria sind mitunter zu
beobachten), ihren Reiz ausmacht.
Das Schiff indessen knattert mit seinem elf PS-starken Junkers-Motor bei einer Fahrleistung von fünf Stundenkilometern voran. Maximal 25 Erwachsene oder 5 Erwachsene und 30 Kinder kann es befördern. Derzeit werden 4 km Kanalstrecke und acht Brücken passiert. Das Schiff benötigt dazu ca. 45 Minuten Fahrzeit.
»Die Strecke wird sich noch um zwei Kilometer verlängern, wenn die König-Johann-Brücke
passierbar ist, und wir bis zur Nonnenstraße durchfahren können. Dann ist Schluß, denn durch
die zu flache Nonnenbrücke kommen wir nicht durch! Außerdem eröffnet im Mai eine neue
Gaststätte mit einem Biergarten an der ehemaligen Mörtelfabrik (Kanal 28, nahe der
Luisenbrücke), die wir ansteuern werden«
, erklärt Kapitän Koschel.