Älteste Grün-As Leserin feierte Geburtstag
Agnes Nagel aus der Ludwigsburger Straße
In der Adventszeit besuchten Mitglieder des KOMM e.V. und eine ehemalige Hausbewohnerin Frau
Nagel und überbrachten ihr nachträglich die besten Wünsche zum 100. Geburtstag. An ihrem
Ehrentag (dem 19.Oktober) war soviel Trubel um Agnes Nagel, dass wir uns sagten, überraschen
wir sie doch einige Wochen später. Als Adventsüberraschung gab es ein schönes
Weihnnachtsgesteck, einen Gutschein vom ALLEE-Center und ein lebenslanges Grün-As-Abo. Oma
Nagel nimmt noch täglich am Zeitgeschehen statt: sie sieht fern, liest aber auch immer
interessiert das »Grün-As«
und schaut natürlich aus dem Fenster ihrer 12.Etage. Nur die Füße
und das Gehör wollen nicht mehr so richtig.
Als Tochter eines Bauunternehmers wurde sie in Markkleeberg geboren, heiratete dort ihren
Mann, der leider viel zu früh verstarb, und arbeitete als Schneiderin. Das feine Kleid, das sie
zu unserem Besuch trug, schneiderte sie noch selbst. Wenn sie aus ihren alten Zeiten in
Markkleeberg erzählt und Fotos zeigt, beginnt sie zu lächeln, dichtet und bekommt feuchte
Augen. Groß war ihre Freude, als mit uns zur Gratulation Frau Walther, eine ehemalige
Hausbewohnerin mitkam, die Oma Nagel nun schon »zwei Jahre«
nicht gesehen hatte und sofort noch
in der Tür wiedererkannte. Täglich schaut Kerstin Mönnig, Altenpflegerin bei der
Arbeiterwohlfahrt, nach ihr und versorgt sie.
Oma Nagel war vor einiger Zeit eine Rätselgewinnerin bei unserer Zeitung und telefonierte sehr
angeregt mit der Redaktion. Ein bisschen fehlt ihr das Zusammenleben, das es früher noch im
Hochhaus an der Ludwigsburger Straße gab, welches sie seit fünfzehn Jahren bewohnt. Vereinzelt
kümmern sich aber die Nachbarn noch um sie. Frau Trojan besorgt immer die neuesten Zeitungen
und erledigt auch Wege für die Veteranin. Da ihr die früher existierende Hausgemeinschaft doch
sehr fehlt plant Agnes Nagel noch einmal einen Umzug, vielleicht mit 101 oder 102 Jahren in den
Dölziger Weg in Grünau zum »Service-Wohnen«
der AWO. Wir wünschen der vitalen, alten Dame noch
ein langes, glückliches Leben in Grünau und freuen uns schon auf ein Wiedersehen zum 101.
"KULKI"-Kalender für guten Zweck
Bewohner des Behindertenwohnheims freuten sich
Am 13.12.2000 überreichten Mitglieder des Bürger- und Kulturvereins KOMM e.V. Leipzig- Grünau
den Bewohnern des Behindertenwohnheims in der Grünauer Allee 61 sechzig Stück vom neuen
Kalender »Kulkwitzer See - Die Oase am Rande Grünaus«
. Gerade in der Vorweihnachtszeit wird
noch viel zuwenig an die Alten, Kranken und Behinderten in unserer Gesellschaft gedacht und so
nahmen sich Vereinsmitglieder des KOMM e.V. vor, dies mit einer öffentlich wirksamen Aktion zu
ändern. Wir informierten LVZ, Bild, Leipzig-Fernsehen und luden sie zu einem Fototermin vor Ort
in das neugestaltete Wohnheim des DRK ein. Aber alle diese Medien fanden dies aber für nicht
berichtenswert. Das ist leider die Realität in der Leipziger Presselandschaft. Die Freude bei
den Bewohnern wurde dadurch natürlich nicht getrübt, bei Kaffee und Kuchen wurden sie von uns
überrascht. Da mußte sich Günter schnell noch die Strümpfe anziehen fürs Foto, es wurden die
schönen Zimmer samt Haustieren gezeigt und alle waren in froher Vorweihnachtsstimmung. Frau
Elisabeth Brendel die Pflegedienstleiterin des Hauses sagte: »Wir würden uns über noch mehr
Aufmerksamkeit und Spenden sehr freuen«
. Also liebe GrünauerInnen denken sie nicht erst wieder
in der Adventszeit an die Benachteiligten in dieser Gesellschaft, sondern helfen sie auch schon
mal vorher und sei es nur mit einem netten Wort, einer hilfsbereiten Aktion oder natürlich auch
mit einer Geldspende - leuchtende Augen werden es ihnen danken.