Kletterfels »K4«
im WK 4 wird eröffnet
Stefan Glowacz Stargast am 17.8.
Die Idee
Im Jahre 1999 entstand beim Elbsandsteinfest in einem Gespräch zwischen KOMM e.V und Amtsleitung des ASW (Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung), sowie dem Bergsteiger Olaf Rieck, die Idee eines Kletterfelsen für den Wk 8.3. Damals wurde das Projekt wegen eines fehlenden Betreibers nicht weiterverfolgt. Jetzt wurde die Idee erfolgreich im Wohngebietszentrum wiederbelebt. Dank des Engagements der WOGETRA und des Amtes für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung wird am 17.8. der erste Kletterer auf dem Gibbel (sächs. für Gipfel) stehen.
Es ging alles ziemlich schnell, nach Erteilung der Baugenehmigung im September 2000 wurden
bald danach die ersten Platten auf dem Sportplatz an der Ratzelstraße zwischengelagert und
Anfang des Jahres 2001 gab es den ersten symbolischen »Spatenstich«
. Der Beigeordnete Engelbert
Lütke-Daldrup und Vertreter der WOGETRA und des Alpenvereines stellten das Projekt der
Öffentlichkeit vor. Baubeginn war dann im März und im Juli fiel das Gerüst vom fertigen »Fels«
.
Der 21m hohe Kletterfelsen, der überwiegend aus Platten des abgetragenen Hochhauses
Garskestraße und der abgenommenen Balkonbrüstungen der Elfgeschosser aus der Stuttgarter Allee
entstanden ist, wird der erste Outdoorfelsen in Sachsen sein, der aus alten Betonteilen gebaut
wurde. Mit diesem Projekt wurde erstmals der Slogan »Mehr Qualität durch weniger Häuser«
mit
Leben erfüllt. Für zukünftige Projekte sollte auch eine solche unkomplizierte Arbeitsweise an
den Tag gelegt werden (so z.B. beim Projekt »Bürgerhaus WK 8«
).
Mit dem »K4«
soll eine hohe Attraktivität für »Kletterfreaks«
geschaffen werden. Der
Kletterfelsen soll sowohl wettkampftauglich sein, als auch Neueinsteigern in Grünau die
Möglichkeit zur angeleiteten Freizeitbeschäftigung bieten.
Die Umsetzung
Das Projekt wurde durch die Fa. Brand & Schluttig Bausanierung / Alpintechnik vorbereitet und durch das Architekturbüro Skirl + Heinrich GmbH mit einem Tragwerksplanungsbüro geplant. Als Grundriss wurde ein gleichschenkliges Y gewählt, das eine ausreichende Standfestigkeit garantiert. Statische Berechnungen bildeten dazu die Grundlage. Die Höhe des Kletterfelsens beträgt 21 m. Der Kern des Felsens wird als monolithischer Stahlbeton B 25 mit Ringankern ausgeführt. Beim Verlegen werden die Platten in eine Fuge aus Beton 25 gelegt. Der obere Abschluss mit Verankerung der Abseilsicherung wird konstruktiv mit einer dichteren Bewehrung ausgeführt. In der Vertikalen sind Sprünge und Versatze bis 0,5 m aus der Achse möglich. Alle Sicherungspunkte werden Belastungsproben unterzogen. Der Abstand der Sicherungsanker beträgt 2-3 m. Durch Beschichtung mit Spritzbeton entsteht eine dem Naturfelsen ähnliche Struktur, die individuell und klettergerecht gestaltet wird. In Ergänzung vorhandener Griffe können austauschbare künstliche Griffelemente montiert werden. Die Gründung erfolgt über eine Flächengründung mit Bodenplatte.
Die Gesamtkosten belaufen sich auf ca. 500.000 DM, wobei die WOGETRA ca. 2/3 selbst trägt bzw. über Sponsoring finanziert. Das restliche Drittel wird aus dem WENG-Programm (Weiterentwicklung großer Neubaugebiete) finanziert. Ins Umfeld fließen noch einmal 150.000 Mark vom ASW um den vorher tristen Sportplatz für die Allgemeinheit aufzuwerten. Das ASW hatte als Koordinator eine Arbeitsgruppe Kletterfelsen mit WOGETRA, Dt. Alpenverein, Schulverwaltungsamt, Schulen und Jugendamt initiiert, um einen breiten Kreis einzubeziehen und optimale Synergien für den Stadtteil zu entwickeln. Hier wurden Ideen geschmiedet und Rahmenbedingungen und Nutzungsmöglichkeiten besprochen.
Zu den verschiedenen Zeiten wird der Felsen für Ergänzungskurse zum Schulsport, Trainingszeiten des DAV und Klettern als Erlebnispädagogik (Citykids, Streetworker und Jugendsachbearbeiter der Polizei) sowie freiem individuellen Klettern genutzt. Der DAV bietet Qualifizierungskurse mit Scheinen für Anleitungs- und Lehrbefähigungspersonal. Nutzungszeiten sind noch für weitere interessierte Schulen möglich. Die Vorstellung der WOGETRA ist, den Kletterfelsen tagsüber - bis auf die Trainingszeiten des Dt. Alpenvereins und der Schulsportnutzung - frei zugänglich zu halten. Lediglich nachts soll die abgegrenzte Anlage verschlossen sein. Das Jugendamt prüft eine Anschubfinanzierung für Klettersportausrüstung und Material. Leider wurde ein Projekt des KOMM e.V. in Zusammenarbeit mit der Höhlenforscherguppe Leipzig und dem Alpenverein nicht gefördert.
Die Eröffnung
Am Freitag, den 17.8. ist es endlich soweit, der »K4«
wird der Öffentlichkeit mit einem
tollen Programm und interessanten Leuten wie z.B. einem der weltbesten Freikletterer, Stefan
Glowacz, übergeben. Beginn wird gegen 15 Uhr sein und es wird nach der Erstbesteigung und Taufe
(?) Kletterwettbewerbe, Musik, Spiel und Spaß für Alt und Jung geben. Bis zum späten Abend wird
es heiß hergehen auf dem Sportplatz Ratzelstraße. Als Abschluss steht dann noch ein
Nachtklettern und eine Diashow mit Stefan Glowasz auf dem Programm.