Der Kulkwitzer See im Wandel der Jahreszeiten
Wir brauchen keine ferne Insel, um einen romantischen Sonnenuntergang erleben oder einen See
im Wandel der Jahreszeiten genießen zu können. Dies können wir genau vor unseren Haustüren! Der
Kulkwitzer See, einst ein Braunkohletagebau, Mitte der sechziger Jahre geflutet, ist einer der
klarsten und saubersten Seen in Mitteldeutschland. Die Natur hat sich zurückerobert, was der
Mensch ihr einst nahm. Seit der offiziellen Eröffnung 1973 ist er für uns Leipziger und unsere
Gäste ein sehr beliebtes Ausflugsziel. Grünau feiert in diesem Jahr seinen 25. Geburtstag. Der
Kulkwitzer See, eine Oase ganz in der Nähe unseres Wohngebietes, ist einer der wichtigsten
Vorteile, den unser Stadtteil seinen Bewohnern zu bieten hat.
Deshalb widmen wir, Herr Wolf
mit historischen Aufnahmen aus den siebziger Jahren, Herr Czarniak mit Zeichnungen vom See und
ich mit einer Fotoschau dem See eine Ausstellung im Jubiläumsjahr von Grünau. Dazu laden wir
Sie recht herzlich ein.
Eröffnung: 14.09.2001, 19.00 Uhr im Stadtteilladen, Stuttgarter Allee 19
Am Eröffnungsabend wird Herr Dr. Leonhard Kasek anhand der Fotos und Bilder den See und
dessen Flora und Fauna auf seine Weise vorstellen. Alle Beteiligten verbindet ein gemeinsames
Interesse: Wir möchten den Kulkwitzer See in seiner Schönheit zeigen, auf ihn aufmerksam
machen, mit dieser Ausstellung dazu beitragen, ihn zu erhalten und zu schützen, damit wir ihn
noch lange uneingeschränkt erleben können.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Herzlichen
Dank dem Stadtteilladen im Wk 4, Frau Ruschitzky, für die Unterstützung, den Kulkwitzer See in
diesem Rahmen präsentieren zu können.
Ente Billy wurde gebissen
Hallo liebe Leserinnen und Leser!
Ich bin gejagt worden und meiner Oma wird es jetzt noch ganz schlecht, wenn sie daran denkt.
Aber immer der Reihe nach.
Wir schwammen gemütlich und friedlich am Lausener Strand entlang,
als ein großer Tumult die Neugier meiner Oma weckte. Vorsichtig schwammen wir in Richtung Ufer.
Da sahen wir den Grund. Eine Frau wollte mit ihrem Kind von Lausen nach Göhrenz mit dem Fahrrad
fahren, doch ein Hund hatte sie daran gehindert. Er zwickte nämlich die Frau in die Wade und
wäre selber fast unters Fahrrad gekommen. Die Frau mit dem Fahrrad diskutierte nun mit der
Hundehalterin, während das kleine Kind ganz verstört daneben stand. »Warum haben sie
ihren Hund nicht an der Leine«
, schrie die Frau und rieb sich dabei die Wade.
»Das verstehe ich nicht, das verstehe ich nicht«
, stammelte die
Hundebesitzerin. »Das hat mein Theodor noch nie getan! Er ist lieb und beißt
nicht!«
»Das habe ich gemerkt«
, erboste sich die Fahrradfahrerin, »sehen
sie sich nur meine Wade an! Die blutet sogar!«
»Sie können mir
glauben«
, wiederholte die Hundebesitzerin, »Theodor hat noch nie jemanden
gebissen. Vielleicht hat er sich erschreckt, als sie mit dem Fahrrad hier entlang gefahren
sind.«
»Hätten Sie ihren Theodor an der Leine gehabt, wäre das nicht
passiert. Er hätte auch meinen Kleinen beißen können! Daran darf ich gar nicht
denken!«
»Ich muss hier keine Leine nehmen«
, verteidigte sich jetzt die Hundebesitzerin.
»Hier ist
das Baden von Hunden erlaubt und außerdem ist hier die Hundespielwiese!«
»Wer erzählt denn
so einen Quatsch?«
, fragte die Fahrradfahrerin, »in ganz Leipzig müssen die Hunde an die Leine
und wo soll denn hier eine Hundewiese sein? Ich sehe nur einen Weg und der ist ziemlich nah am
Wasser!«
»Das hat sogar in der Zeitung gestanden«
, meinte die Hundebesitzerin, »hier genau dürfen die
Hunde ohne Leine sein und baden. Hier genau ist die Hundewiese und wir können tun und lassen,
was wir wollen! Allerdings«
, so räumte sie zähneknirschend ein, »sollen Hunde, die beißen an
der Leine gehalten werden. Aber mein Theodor hat noch nie gebissen!«
»Irgendwann ist alles
das erste Mal«
, entgegnete die Fahrradfahrerin. »Wer kann denn schon ein Tier so genau
einschätzen. Das geht nicht einmal bei den Menschen. Wer hat sich denn diesen Unsinn nur
ausgedacht?«
Weiter konnte ich das Gespräch nicht verfolgen, denn da entdeckte mich Theodor, der inzwischen wieder ins Wasser gelaufen war. Sofort schwamm er auf mich zu und ich entkam ihm leider etwas zu spät, denn bevor ich wegfliegen konnte, hatte auch er mich in meinen Watschel gezwickt. Das tat ganz schön weh und meine Oma schnatterte gleich ganz wütend und im Sturzflug hackte sie ihn kurz mit dem Schnabel, so dass er von mir abließ. Atemlos flogen wir bis zum anderen Ufer. Als meine Oma sich überzeugte, dass es mir gut geht, beruhigte sie sich ein wenig. Sie meinte, dass sie schon verstehen kann, daß Hunde gern baden möchten, aber das wäre nun wirklich nicht der richtige Ort!
Die Hunde könnten auch an der »Wasserskianlage«
baden. Dort hätten sie wesentlich mehr Platz
und der Strand ist eh versaut, da statt der Anlage nur ein großer Betonklotz im Wasser liegt.
Aber bei den Menschen müsste immer erst etwas passieren, ehe die schlau werden. Wir würden
schließlich auch nicht vor einer Fuchsschnauze herum watscheln, meinte sie. Ich denke, meine
Oma hat da Recht!
Ihre Ente Billy.