Die Qualität des Erlebens
Sächsische Karakorum Expedition 2001
Live-Diashow von Dr. Olaf Rieck am 15. November, 19 Uhr
Die höchsten Gipfel, die größten Wände, die schmalsten Grate, bedeuten für Alpinisten offensichtlich das vollkommenste Gipfelglück und natürlich auch die grenzenloseste Enttäuschung, wenn die Eisriesen die Menschenzwerge wie Ungeziefer aus ihrem Pelz schütteln. Nirgendwo sonst auf der Welt setzen Menschen so unbekümmert Gesundheit und Leben aufs Spiel. An den Achttausendern feiern die Alpinisten ihre größten Triumphe und rottet der Bergtod oft genug ganze Expeditionsmannschaften aus. Hier liegen Erfolg und Tod manchmal nur einen Wettersturz auseinander. Denn, und das ist das Besondere: An einem solchen Bergriesen kann der Alpinist nicht so einfach aus der Bahn treten wie ein Marathonläufer oder vom Rad steigen wie ein Fahrer bei der Tour de France. Ist er einmal am Berg unterwegs, trennen ihn häufig Tage vom rettenden Basislager.
Wenn er erschöpft ist, Lawinen drohen oder ein Wettersturz ihn festhält, kann er zwar mit seiner Entscheidung hadern, die Herausforderung eingegangen zu sein, doch augenblicklich sein Tun beenden, das kann er nicht. Ein Alpinist ist Gefangener der einmal getroffenen Entscheidung. Weshalb also wagen sich Menschen in die Grenzbereiche der menschlichen Existenz und was geschieht dort mit ihnen? Finden sie auf den Gipfeln der ganz großen Berge auch das, was sie dort suchen?
Am 21. Juni diesen Jahres brechen fünf Sächsische Alpinisten nach Pakistan auf, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Ihr Ziel ist der Karakorum im Nordosten des Landes. Dieses Gebirge zählt zu den außerordentlichsten Regionen auf unserem Globus, denn der Karakorum ist das höchste Gebirge der Welt. Nirgendwo sonst gibt es eine solche Anhäufung von Bergen und Gebirgsketten von sechs-, sieben- und achttausend Metern Höhe. Besonders rund um den Baltoro-Gletscher im pakistanischen Baltistan drängen sich sage und schreibe 10 der 30 höchsten Gipfel der Erde, und gleich vier davon erheben sich über 8000 Meter. Zwei von diesen vier hatten sich die Leipziger und Dresdner Bergsteiger ausgesucht: Den 8068 Meter hohen Gasherbrum I und den 8035 Meter hohen Gasherbrum II.
Die beiden Berge stehen direkt nebeneinander und zählen zu den abgelegensten unter den Weltbergen. Achthundert Kilometer mit dem Bus auf der spektakulärsten Gebirgsstraße der Welt, dem Karakorum Highway, anschließend zweihundert Kilometer eine völlig absurde Jeepfahrt und danach noch mindestens acht bis zehn Tage Anmarsch sind nötig, um überhaupt erst das Basislager zu erreichen. Endlich am Fuße ihrer Berge angekommen, hatten die Alpinisten vor allem mit den extrem schwierigen Verhältnissen der vergangenen Saison zu kämpfen. Von den 40 Tagen, die für die Besteigungen der beiden Berge vorgesehen waren, stürmte und schneite es fast Dreiviertel der Zeit. Und so waren die Errichtung der Hochlager und auch die Gipfelbesteigung des Gasherbrum II ein ständiger Wettlauf mit dem nächsten Wettersturz und ein ununterbrochener Kampf gegen die Neuschneemassen. Nach dem Erfolg am Gasherbrum II schloss sich das Wetterfenster im Karakorum endgültig, so dass ein Versuch am zweiten Gipfel scheitern musste.
Erleben sie am Donnerstag, dem 15. November um 19 Uhr in einer spannenden Live-Diashow von Dr. Olaf Rieck hautnah mit den Bergsteigern Begeisterung und Angst, Strapazen und Gefahr, euphorisches Glücksgefühl aber auch grenzenlose Enttäuschung auf dem Weg zu den Gipfeln ihrer Träume. Denn das, was die fünf dort suchten, haben sie tatsächlich auch gefunden: Spannende Erlebnisse an einem großen Berg!
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