Grün-As

Neues Zuhause für Grünauer Löwen

Neues Vereinshaus der Leipzig Lions eröffnet
Footballer mit positiver Wirkung auf Grünau

Groß, gelb und hübsch anzuschauen: Das neue Vereinshaus der Leipzig Lions an der Grünauer Ratzelstraße kann sich sehen lassen. Damit die Betreuung von Kindern und Jugendlichen auf sportlichem und sozial-pädagogischem Sektor in den kommenden Jahren noch intensiviert wird, klotzte der Vereinsvorstand in den letzten drei Jahren mächtig ran: Pünktlich zum zehnten Clubgeburtstag weihten die knapp 200 Mitglieder am Abend des 3. August ihr neues Domizil ein. »Mit dem Heim geht ein lang gehegter Traum endlich in Erfüllung«, freut sich Löwen-Präsident Seeck.

Für den ehemaligen Footballer und Ex-Trainer der Lions stellt die Übergabe des Hauses auch persönlich einen Meilenstein dar. »Hier konnte ich zeigen, was Beharrlichkeit und Engagement im konkreten Fall ausmachen.« Denn die Gänge zu Behörden und potentiellen Geldgebern waren nicht in jedem Fall von Erfolg gekrönt. »Aber man gibt einfach nicht auf«, erzählt der hochgewachsene Unternehmer beim verdienten Bierchen. »Zeitweise war das Vereinshaus alles, woran ich denken konnte«, so der in Los Angeles geborene Vater zweier Kinder, der Ende August seinen 35. Geburtstag feiern kann.

An eine intensivere Betreuung der Grünauer Jugendlichen kann nun auch Scott Caton denken. Der Lions-Cheftrainer und Pädagoge bei der »Mobilen Jugendhilfe« kann das Gebäude für die präventive Jugendarbeit nutzen. »Es war von Anfang an schon unser Plan gewesen, Sport und Streetworking unter einem Dach stattfinden zu lassen«, so der bärtige Coach aus Nebraska. Neben Kabinen und Sanitäranlagen auch steht auch ein moderner Veranstaltungsraum zur Verfügung.
Modern ist auch der Computer, den Jeffrey Seeck aus den Händen des Grünauer Stadtrates Alexander Achminov in Empfang nehmen konnte: »Der Vereinsvorstand und die Jugendhilfe brauchen einen Computer für anfallenden Schriftverkehr. Gerade mit diesen kleinen Dingen können wir den Lions und der Mobilen Jugendarbeit helfen«, weiß der Werbefachmann. Neben Ralf Binninger, dem Architekten den eingeschössigen Baues, fand sich auch die US-Konsulin für Mitteldeutschland, Elizabeth Bonkowsky, unter den Gästen. Sie zeigte sich beeindruckt von den Leistungen des Regionalligisten und bedankte sich »für das Stück Heimat hier in Sachsen«, das die Footballer für sie darstellen.

Mehr als nur Heimat sind die Leipzig Lions für Linebacker Dirk Remer: Der 27-jährige Verteidiger ist einer von fünf Ur-Lions, die seit den Gründungstagen des Jahres 1992 dabei sind und noch immer Schulterpad und Helm überziehen. »Das Vereinshaus ist für mich ein Zeichen, dass es dem Verein gut geht und wir in der Vergangenheit auch abseits des Spielfeldes das Richtige getan haben«, resümiert der Versicherungsangestellte. Zu Beginn seiner Zeit bei den damaligen Sport-Exoten wohnte Remer noch Grünauer WK 4, weiß also um die Bedeutung des Lions-Engagements in seinem alten Wohngebiet.

Doch ein Ziel hat Remer nach zehn Jahren aktiven Footballs noch immer: »Einmal in der Zweiten Football-Bundesliga zu spielen ist ein Traum, den ich mir noch erfüllen möchte.« Vielleicht wird auch aus diesem Traum des jungen Vaters schon bald Wirklichkeit. Wahr wurde ein lang geplantes Projekt der ersten Lions-Cheerleader: Gegen 21.30 Uhr kündigte der sichtlich erstaunte Seeck eine Überraschung an: In einem umjubelten Auftritt zeigten die Mitglieder der ersten Lions-Cheerleader-Truppe, dass sie auch nach einer Dekade nichts von ihrem Können verloren haben.
Frank Schmiedel

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