Neue Arten am See
Mit dem wärmer werdenden Klima rücken aus dem Süden neue Tier- und Pflanzenarten zu uns vor. Die Kastanienminiermotte hat sich da einen unrühmlichen Namen gemacht. Andere Arten sind angenehme Neubürger. So zum Beispiel das Taubenschwänzchen, eine Schmetterlingsart, die vorwiegend in Südeuropa wohnt.
Jedes Jahr kommen einige im Sommer über die Alpen zu uns, aber es gehört großes Glück dazu, einen der schnellen Flieger zu beobachten. Sie stehen wie kleine Kolibris mit den Flügeln schwirrend vor den Blüten und saugen Nektar. In dem langen und heißen Sommer, der hinter uns liegt, waren sie in Grünau und am Kulkwitzer See sehr häufige Gäste. Die Taubenschwänzchen haben den heißen Sommer genutzt und sich bei uns kräftig vermehrt. Die Raupen fressen Labkräuter, Wiesenpflanzen, die es am See noch recht häufig gibt. Wenn es einen milden Winter gibt, können sie bei uns überleben und sich bei uns allmählich einbürgern.
Leidern können das auch krankheitsübertragende Arten. So ist der Malariaerreger in
Norditalien angekommen und wird voraussichtlich in den nächsten Jahren Deutschland erreichen.
Die Urheber der Malaria sind mikroskopisch kleine Urtierchen, die sich in einer Mückenart
entwickeln, die auch bei uns vorkommt. Die Malariaerreger brauchen aber, um in den Mücken
auszureifen und für uns gefährlich zu werden über eine längere Zeit Umgebungstemperaturen
konstant über 20°C. Das war in diesem Sommer der Fall und wird sich in Zukunft regelmäßig
wiederholen. Dann werden leider auch die Malariaerreger bei uns heimisch.
Dr. L. Kasek