Tag der offenen Tür in der »Max-Klinger-Schule«
Am 31.01.2004 veranstaltete die Max-Klinger-Schule einen Tag der offenen Tür. Schülerinnen und Schüler, Lehrerinnen und Lehrer, aber auch viele Vertreter der Eltern hatten sich sehr gut auf diesen Tag vorbereitet. Mädchen und Jungen aus den 4. Klassen der umliegenden Schulen erkundeten gemeinsam mit ihren Eltern und Großeltern das für sie neue und noch so fremde Schulhaus und die Klassenräume. Die meisten von ihnen waren sicherlich zum ersten Mal in einem Gymnasium, aber ab dem kommenden Schuljahr wird auch ein Großteil von ihnen Schüler eines solchen sein. So galt es, an diesem schönen Samstagvormittag genau zu erkunden, was das Gymnasium im WK 7 von Grünau so alles zu bieten hat, schließlich steht ja nach dem Erhalt der Bildungsempfehlung die schwere Entscheidung für eines der noch in Grünau befindlichen Gymnasien an.
(Es ist doch eigentlich ein ungleicher Kampf! Auf der einen Seite die immer wieder aufgekochten Pläne und deren immer wiederkehrende Verbreitung in den Medien bezüglich der bevorstehenden Schließung der MKS, wie das Klinger-Gymnasium auch liebevoll genannt wird. Auf der anderen Seite der Versuch von jetzigen Schülern, Lehrern und Eltern, die Schule, ihre Leistungen und ihre Geschichte sachlich und objektiv nach außen zu präsentieren. Das ist der Kampf des Großen gegen den Kleinen, der Theorie (Politik) gegen die Praxis, der leeren Kassen gegen die Wünsche und Bedürfnisse der Menschen; der Kampf Davids gegen Goliath!)
Um es an dieser Stelle einmal vorweg zu nehmen, der Besuch im »Klinger«
lohnte sich an diesem
Tag auf jeden Fall, (der Kleine wusste sich zu wehren! Es wurde von allen Beteiligten sehr viel
unternommen, um diesen ungerechten Kampf doch noch für den Erhalt der MKS
und für viele neue Schüler in den fünften Klassen des Schuljahres 2004/2005 zu entscheiden.)
Zum Tag der offenen Tür kamen auch sehr viele Reaktionen und praktische Hilfen von außen.
Ehemalige Schülerinnen und Schüler waren anwesend, unterstützten ihre Schule mit kleinen
Darbietungen und diskutierten mit interessierten Eltern. Diese Tatsache spricht für die Schule.
Eine solche Welle der Solidarität, wie sie in den letzten Monaten erlebt wurde, ist heute
leider nicht mehr selbstverständlich!
Auch unter den, ihre Sprösslinge begleitenden, Eltern traf ich eine Vielzahl ehemaliger
Klinger- Schüler. Ihre schulischen Erfahrungen, welche bis in die Zeit zurückreichen, als »
die Klinger«
noch am Schulstandort Adler zu Hause war, waren durchweg positiv. Viele dieser
ehemaligen Schüler drückten ihr Unverständnis über die Schließungspläne aus. Diese, zur Zeit
noch seitens der Stadt und der Schulbehörden bestehenden, Schließungsabsichten spielten
natürlich auch eine Rolle bei der Entscheidung von Eltern und zukünftigen Gymnasiasten. Wer
beginnt schon gern einen neuen schulischen Abschnitt in einem Gymnasium, welches auf der Spar-
und Schließungsliste dieser Stadt ganz oben steht. Das waren für die sich an diesem Tag
präsentierende Schule wahrlich keine idealen Voraussetzungen, um von den Interessenten am Ende
ihres Rundganges auch den Zuschlag für das kommende Schuljahr zu erhalten. Dabei reichten die
Einschätzungen des Gezeigten von »sehr kreativ und anschaulich«
bis hin zu lobenden Worten
zur »aktiven Einbeziehung der Kinder«
.
Den jungen Gästen und ihren Begleitern begegnete schon ein Treppenhaus voller Kunst, Musik
und Informationen. In den Klassenzimmern luden Lehrerinnen, Lehrer und ältere Schüler zu
interessanten Experimenten, musikalischen Darbietungen und zu kleinen Theateraufführungen ein.
So zeigten zum Beispiel Schülerinnen und Schüler der Klasse 6/2 ein kurzes englisches
Theaterstück. In einem anderen Klassenraum zeigten begeisterte Hobbyschauspieler, was sie in
dem Fach »Darstellendes Spiel«
gelernt haben. In den Kabinetten der Fächer Chemie und Physik
gab es sehr viel zu sehen und zu entdecken. Da knallte und stank es, Feuer wurde »gespuckt«
,
Eltern wurden an alte Schulzeiten erinnert und die Gäste aus den Grundschulen kamen aus dem
Staunen nicht mehr heraus.
Im Deutschkabinett, wo Frau Komas den potenziellen neuen Schülern einiges von dem
bevorstehenden Deutschunterricht erzählte, traf ich eine Schülerin der 4. Klasse aus der
Grundschule Rückmarsdorf. Bei der Lösung der liebevoll an die Tafel gezeichneten und
geschriebenen »Zauberhaften Märchenrätsel«
hatte die Schülerin viel Spaß und natürlich auch
Erfolg. In einem Gespräch wurde von ihren Eltern hervorgehoben, dass das Klinger-Gymnasium nun
langsam das einzige noch sehr gut erreichbare Gymnasium für die Rückmarsdorfer Schüler sei.
»Die Uhlandschule steht ebenfalls auf der Schließungsliste, während die Robert-Schumann- Schule
bereits sehr überfüllt sein soll«
, so die Eltern. Die sichere und kurze Erreichbarkeit aus
allen Himmelsrichtungen spricht für das Klinger-Gymnasium. Auch für ein Elternpaar aus den
Meyerschen Häusern und ihre Tochter war der Weg ins Klinger-Gymnasium an diesem Vormittag nicht
zu weit. Das, was die Besucher an Eindrücken aus diesen Vormittagsstunden gewonnen haben,
unterstrich bei allen von mir Befragten ihre positive Meinung über die Max-Klinger-Schule.
Auch an diesem Tag wurde wieder einmal mehr die Richtigkeit des folgenden Argumentes sehr
deutlich, welches die Befürworter des Erhaltes der Max-Klinger-Schule in den letzten Monaten
sehr oft genannt hatten: Das Einzugsgebiet der Schule ist sehr groß und reicht weit in die
angrenzenden Stadtbezirke und Orte hinein. Die übereinstimmende Meinung vieler Eltern war
übrigens ganz eindeutig: »Die sollen doch an anderen Stellen sparen und die Max-Klinger-Schule
hier endgültig erhalten!«
. Das ist übrigens auch meine Meinung, liebe Leserinnen und Leser!
Ihr Sascha Schaefer