Neues von der LWB
Abriss von LWB-Gebäuden verläuft nach Plan
Inzwischen dürfte selbst dem uninteressiertesten Grünauer aufgefallen sein: Grünau speckt ab. Vielleicht könnte man treffender sagen: Grünau wird ausgedünnt. Nun, da die Temperaturen steigen, wird an jeder Ecke gearbeitet. Bei einigen Häusern stehen Kräne, die die vier oberen Etagen der 16-Geschosser abtragen, damit anschließend ein so genannter Longfront-Bagger (im Volksmund auch als Knabberkran bezeichnet) die restlichen Platten entfernen kann. Die Abbrucharbeiten mit diesem futuristisch anmutendem Gerät sind ziemlich geräuschintensiv und die entstehenden Rauchschwaden weithin sichtbar - aber die Grünauer (so scheint’s) nehmen es gelassen, wenn auch der Ein oder Andere um seine Balkonpflanzen bangt.
Über die Gründe und das Für und Wider der Stadtumbau-Problematik wurde nicht nur im Grün-As mehrfach
berichtet. Daher soll dies hier nicht das Thema sein. Viel interessanter ist es zu erfahren, in welchem
Umfang die LWB beabsichtigt, ihre Aktivitäten weiter zu führen. Da sie einen großen Teil der Grünauer
Wohneinheiten hält, ist dieses Interesse bei unseren Lesern auch nachzuvollziehen. Vom Pressesprecher
der Leipziger Wohnungs- und Baugesellschaft mbH, Gregor Hoffmann, war in Erfahrung zu bringen, dass der
Abriss nach Plan läuft und sich erste positive Auswirkungen zeigen: »Wir stellen inzwischen
eine Stabilisierung einzelner Wohnlagen fest. Über 80 Prozent der freigelenkten Mieter bleiben in
Grünau. Durch die Umzüge sind einzelne Häuser wieder voll bewohnt und es können intakte
Hausgemeinschaften entstehen. Beispiele wären die Hochhäuser in der Stuttgarter Allee oder Häuser in der
Gärtnerstraße im WK 1.«
Verständnis hat die LWB aber auch für kritische Stimmen zum Thema Abriss. »Sicher ist ein
Abriss von intakten Wohnungen emotional schwer zu begreifen«
, so Gregor Hoffmann,
»dennoch ist dies die einzige Chance, den Leerstand zu minimieren und Grünau als attraktiven
Wohnstandort zu stabilisieren. Überdies beschränken sich die Abbrüche keinesfalls nur auf Grünau. Auch
in Mockau und Schönefeld wurden 2003 Hochhäuser abgerissen.«
Irgendwann werden freilich auch
die Bagger, Kräne und Brummis verschwunden sein und mit jeder begrünten Freifläche auch die Erinnerung,
dass dort ursprünglich ein Haus stand. Ein positives Signal… obwohl: So ein bisschen hatte man
sich schon an den Anblick der Kräne gewöhnt.
Klaudia Naceur