Grün-As
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Die Sache mit den Zäunen

Bereits im vorigen Jahr erreichte uns eine Stellungnahme des Vereins der Dauercamper im Erholungsgebiet Kulkwitzer See e.V., zu einer Veröffentlichung der Interessengemeinschaft Kulkwitzer See, die Sie im folgenden lesen können:

Aus verschiedenen Veröffentlichungen der Medien ist uns bekannt geworden, dass am 13. Juli 2004 eine Interessengemeinschaft Kulkwitzer See gebildet worden ist. Initiator dieser Gemeinschaft ist der Sprecher der Grünen der Stadt Leipzig, Herr Frank Albrecht. Das Hauptziel der IG besteht nach eigenen Aussagen darin, »allen Nutzern und Betreibenden des Sees die Möglichkeit zu geben, Informationsdefizite auszugleichen, gemeinsame Wege bei Vorhaben und Veränderungen zu gehen und den See mit seinem Umfeld bedarfsorientiert in seiner Entwicklung zu lenken«. Konkret wird dieses Vorhaben derzeit nur dahingehend, dass gefordert wird, den Ferienhausbereich und den Campingplatz tagsüber allen Spaziergängern zu öffnen.

Zuerst ist klarzustellen, dass sich die Vertreter der IG weder im Vorfeld der Gründungsveranstaltung noch danach an unseren Verein der Dauercamper im Erholungsgebiet Kulkwitzer See e. V. gewandt bzw. den Dialog mit uns gesucht haben. Vor allem aus dem Artikel eines Herrn Kasek in der Zeitschrift Grün-AS entsteht zudem der Eindruck, dass diese Gemeinschaft die tatsächlichen und rechtlichen Verhältnisse am Kulkwitzer See nicht kennt.

Hätte sich die IG sachkundig gemacht, wäre ihr bekannt geworden, dass der Bereich des Campingplatzes einschließlich der Ferienhaussiedlung von Beginn an (seit 1973) nur für die Feriengäste und die Nutzer des Campingplatzes geöffnet war. Vermutlich, weil die Mittel fehlten, wurde diese Einschränkung vor 1990 überwiegend durch entsprechende Hinweisschilder - an die sich natürlich kaum jemand hielt - umgesetzt. Erwähnen möchten wir hier auch, dass die Campingfreunde bereits vor 1990 durch jährliche Aufbaustunden im gesamten Gelände des Kulkwitzer Sees einen wesentlichen Beitrag zum Erhalt der Grünanlagen und Freizeitobjekte geleistet haben.

Nach 1990 wurden dann vom ZEG Kulkwitzer See Zäune, die jedoch auch nicht das gesamte Gebiet umfassten, und eine Schranke aufgebaut. Ein unbefugtes Betreten des Bereichs war vor allem über den Bereich der Finnhütten weiterhin möglich. Mir der nunmehr vollzogenen Einfriedung des Platzes, die weiterhin nicht lückenlos ist, hat die Leipziger Seen GmbH lediglich eine langjährige Forderung auch des Campingvereins und der Feriengäste vollzogen. Wer sich auf Campingplätzen auskennt und sich offenen Auges in Deutschland umsieht, wird wissen, dass auf allen Plätzen in gleicher Weise verfahren wird. Vor allem aufgrund der Sicherheitsanforderungen sowie der haftungs- und versicherungsrechtlichen Bestimmungen bleibt auch kein anderer Weg.

Hier sei nur darauf verwiesen, dass es im Ferienbereich noch im Jahr 2003 teilweise erhebliche Diebstähle in nicht geringer Zahl gegeben hat, die bei der Polizei zur Anzeige gebracht wurden. Die Maßnahme richten sich also nicht gegen den einzelnen Spaziergänger. Sie sollen vielmehr sowohl die Sicherheit auf dem Platz gewährleisten als auch des Betreibers sichern. Für diese Sicherheit zahlen die Campingfreunde und die Feriengäste einen hohen Preis. Je Campingzelle (70 bis 80 Quadratmeter) sind z. B. pro Jahr durchschnittlich 700 Euro zu zahlen. Die hieraus erwirtschafteten Gelder fließen zu einem großen Teil auch in die Bewirtschaftung der frei zugänglichen Bereiche des Kulkwitzer Sees.

In diesem Zusammenhang sei darauf verwiesen, dass die Einfriedung nur einen sehr geringen Teil des Gebiets um den Kulkwitzer See umfasst und der weitaus größere Teil von allen Bürgern frei genutzt werden kann.
Sigfried Hirschel
Stellv. Vorsitzender

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