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Wohnfolgelandschaften

Liebe Leserinnen und Leser, Einwohnerrückgang führt zu Leerstand, das Stadtumbau Ost-Programm stellt in Grünau fast ausschließlich Mittel für den Abriss zur Verfügung. Das Ergebnis sind dann zunehmend Freiflächen, deren Nachnutzung möglichst wenig kosten soll.

Da die EU Fördermittel für ein internationales Projekt (LHASA) zur Verfügung stellt, fand im März - wie ich in einem Faltblatt gelesen habe - ein Workshop »Wohnfolgelandschaften« statt. In seiner Fortsetzung werden zurzeit »Visionen, Aktionen und Prototypen« vorgestellt. So wollen Architekten, Planer und Landschaftsgestalter Interessierten Grünau unter verschiedenen Schwerpunkten - Natur, Platz, Kunst - nahe bringen. Dabei soll die Sicht von Außen auf den Stadtteil im Mittelpunkt stehen, was sich aber im konkreten Fall als ziemlich fraglich erwies. Die - wenn auch - wenigen Rundgangteilnehmer bekamen nur recht spärliche, lückenhafte Informationen über Grünau, was die Nichtgrünauer/innen beziehungsweise Gäste aus den alten Bundesländern zu vielen Fragen veranlasste.

Da gibt es nun verschiedene Akteure im Stadtteil (Vereine, Einrichtungen, informelle Gruppen) mit engagierten, kompetenten Grünauern, die eigentlich auch zu (fast) jeder Tages- und Nachtzeit bereit sind, ihren Stadtteil vorzustellen, Informationen zu geben, ihre emotionale Bindung an Grünau den Besuchern deutlich zu machen. Schade, dass hier so eine deutliche Trennung zwischen Ämtern/Planern/ Geld- und Auftraggebern auf der einen und Bewohnern auf der anderen Seite praktiziert wird. Von Bürgernähe und Einbeziehung der Kompetenz vor Ort - was doch manchmal so sehr betont wird von amtlicher Seite - ist hier zurzeit (mal wieder) gar nichts zu spüren.

Eigentlich wollten und sollten die Grünauer doch auch mitreden, wenn es um »ihre« Freiflächen geht und bevor alles geplant und beschlossen ist. Oder wäre den Planern sowieso ein Stadtteil ohne Bürger am liebsten?
Ihre Evelin Müller

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