Grün-As

Nachgefragt...

Kerstin Fischer-Kames, LWB-Gruppenleiterin in Grünau

Bild Vor einem Jahr sorgte das Rückbauvorhaben Neue Leipziger Straße für Schlagzeilen. Wie weit sind Sie denn mittlerweile mit den Freilenkungsarbeiten?
Von 550 Wohnungen sind nur noch 14 belegt. Das klingt erst einmal immens viel. Dazu muss aber gesagt werden, dass in dem Gebäude zu Beginn der Freilenkung bereits 50 Prozent Leerstand herrschte und sich ein Großteil der Mieter schon selbst nach einer neuen Wohnung umgeschaut hat. Für die meisten kam die Abrissankündigung ja nicht überraschend.

Trotzdem eine beachtliche Aufgabe, die sicherlich oft nicht leicht war. Gab es denn Mieter, die ihr Heim gar nicht verlassen wollten?
Das muss ja auch schnell gehen. Denn je leerer so ein Objekt wird, desto unwirtschaftlicher ist es für seinen Besitzer. Zunächst haben wir wie üblich Briefe an unsere Mieter versendet und anschließend den persönlichen Kontakt mit ihnen hergestellt. In den Gesprächen konnten sie ihre Wünsche äußern und wir haben unser möglichstes getan, darauf einzugehen, sprich adäquate Wohnungen zu finden. Manchmal war die Suche wirklich schwierig. Aber, dass sich Bewohner total verweigert hätten, kam glücklicherweise nicht vor.

Was machte die Suche stellenweise so kompliziert?
Es gab beispielsweise Mieter, die im WK 7 bleiben wollten und eine größere Wohnung suchten. Da die LWB dort aber nur noch kleinere Wohnungen am Markt hat, blieb uns letztlich nur noch die Vermittlung an eine Genossenschaft. Die meisten blieben uns jedoch als Mieter erhalten - wenngleich in anderen Wohnkomplexen.

Kann man heute schon absehen, wann die Freilenkung abgeschlossen sein wird und die Abbrucharbeiten beginnen?
Bis Jahresende wird das gesamte Gebäude leer sein, so dass 2007 mit dem Abriss begonnen werden kann. Auch wenn dann schon alle Medienstränge abgeklemmt sein werden, entstehen noch enorme Kosten. Nicht zuletzt sieht so ein leer stehendes Gebäude einfach unschön aus. Schon allein darum bemühen wir uns, so schnell wie möglich mit dem Abbruch zu beginnen.

Apropos unschön. Verlassene Häuser sind immer wieder Anziehungspunkt für Randalierer oder welche, die glauben dort noch etwas für sich rausholen zu können. Trifft das auch in diesem Fall zu?
Glücklicherweise kam es noch zu keinen größeren Vorkommnissen. Wir hoffen, dass das auch so bleibt.
Interview: Klaudia Naceur

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