Grün-As

Vorgestellt: Die sechs Bürgerpolizisten Grünaus

Freund und Helfer unterwegs

Das Image von Polizeibeamten ist ja nicht immer das Beste. Viele Menschen fühlen sich ungewollt mulmig, wenn sie ein Polizeiauto oder eine Streife sehen. Die Bürgerpolizisten in Grünau versuchen, das schlechte Image zu verbessern und sind vielleicht das, was früher als »Freund und Helfer« bezeichnet wurde. Insgesamt sechs Bürgerpolizisten gehen in Grünau auf Streife. Da auf 10.000 Einwohner ein »Büpo« kommt, sind die Betreuungsbereiche nicht identisch mit den WK.

Die Bürgerpolizisten sind zu Fuß unterwegs. Meist alleine, nur bei Problemfällen wird ein Kollege hinzugezogen. Die Aufgaben der Polizisten sind dabei vielseitig. Wichtig ist die Zusammenarbeit mit den ansässigen Instituten und Geschäften. Im Rahmen so genannter Sicherheitspartnerschaften mit den Unternehmern soll eine schnelle gegenseitige Erreichbarkeit ermöglicht werden, um bei Problemen effektiv reagieren zu können. Auch wenn einige Geschäftsinhaber befürchten, dass durch die häufige Polizeipräsenz der Eindruck von erhöhter Kriminalität entsteht und darunter die Umsätze leiden, betonen die Polizeibeamten, dass ihre Streifen vor allem Präventionsmaßnahmen sind.

Daneben ist es Ziel der Streifengänge, Mängel oder Sicherheitsrisiken zu erkennen und an die zuständigen Stellen weiterzuleiten. Abhängig von den Jahreszeiten, haben die Bürgerpolizisten wechselnde Schwerpunkte in ihren Aufgaben. Im Sommer kommt es vor allem am See zu häufigen Diebstählen, begünstigt durch die Badegäste, die ihre Kleidung und Wertgegenstände oft unbewacht am Wasser oder sichtbar im Auto zurücklassen. Im Herbst und Frühjahr sind dann die Gartenlauben ein beliebtes Einbruchsobjekt. Die Bewohner übernachten noch nicht oder nicht mehr in ihren Hütten, haben aber schon beziehungsweise noch technische Geräte dort untergebracht, die dann leichte Beute sind.

Bild Zu den Aufgaben eines Bürgerpolizisten zählt außerdem die Sicherung von Schulwegen, die Kontrolle von Fahrrädern, die enge Zusammenarbeit mit dem Ordnungsamt und ein- bis zweimal pro Jahr die Kontrolle von Baustellen. Zu den aber wohl wichtigsten Aufgaben der Bürgerpolizisten gehört der Kontakt zum Bürger. Auch wenn die Polizisten seltener angesprochen werden als früher, kommt es noch oft vor, dass sich Bürger direkt mit Fragen oder Meldungen an die Beamten wenden. Die häufigsten Probleme sind dabei Ordnung, Sauberkeit, Hunde oder Ruhestörungen von Jugendlichen. Die Beamten haben das Gefühl, dass es bei den Bürgern gut ankommt, regelmäßig einen Polizisten zu sehen.

Der Erste Polizeihauptkommissar Peter Niemann betont, dass die Polizei auf die Hinweise der Bürger angewiesen ist. Deshalb hängen in den meisten Wohnblocks auch Schaukästen, in denen die Kontaktdaten der Bürgerpolizisten angegeben sind. Neben den »Büpos«, die schwerpunktmäßig in der Zeit von 7 bis 18.30 tätig sind, ist das Polizeirevier Grünau rund um die Uhr besetzt und nimmt Hinweise und Meldungen entgegen. Niemann ergänzt mit einem Augenzwinkern: »Die meisten Leute kommen dienstags ins Revier. Da hatte früher der ABV Sprechzeit.«
Ronald Hild

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