Kita mit komplett neuer Farbe
»Grün-As«
macht sich ran
Vor gut einem Monat erhielt die Redaktion den Anruf eines engagierten Grünauers, der mitteilte, dass die Integrationseinrichtung in der Grünauer Allee 18 derzeit so wohl neue Fenster als auch eine neue Fassadenfarbe bekommt - zumindest teilweise. Denn, so der Anrufer, lediglich drei von vier Seiten werden gestrichen. Eine, und zwar genau die, auf die er schaut, wenn er aus dem Fenster blickt, sollte so bleiben, wie sie war. Mit Unverständnis wendete er sich an die Kita-Leiterin und erfuhr den Grund für die unvollständige Verschönerungsmaßnahme. Der war zwar einleuchtend, aber trotzdem ärgerlich: Es fehlt Geld zum Anstrich für alle Seiten.
Wieso, fragte sich der Anrufer. Man sollte doch eigentlich annehmen dürfen, dass eine kleine Finanzspritze für das Jugendamt, in dessen Trägerschaft sich die Einrichtung befindet, kein Problem darstellt. Allerdings war die ganze Angelegenheit komplizierter als an genommen. Denn das Jugendamt der chronisch klammen Stadt Leipzig finanziert lediglich den Einbau der neuen Fenster, die 1500 Euro für die Malerarbeiten der Firma Grollmuß hingegen sponserten die Eltern und Mitarbeitern der Kita. Die Gelegenheit zur Eigeninitiative war insofern günstig, als die Gerüste ohnehin aufgrund der Fenstersanierung standen und nicht eigens aufgestellt und bezahlt werden mussten. So weit so gut - blieb die Frage, warum nicht alle Wände gestrichen werden. Ganz einfach: Dieser Teil der des Gebäudes wird nicht von der Kita genutzt, sondern soll demnächst eine andere Einrichtung beherbergen und profitiert darum auch nicht von der Spendenbereitschaft der bisherigen Teil-Nutzer.
Nun war guter Rat teuer - und zwar genau 500 Euro wert. Könnte man nicht vielleicht doch das Jugendamt überreden, etwas
dazu zu tun? Schließlich zählt ja oft nur der Gesamteindruck und der wäre ziemlich komisch und würde letztlich auf das
Jugendamt zurückfallen, so die Überlegungen des Anrufers. »Grün-As«
hatte eine andere Idee und schaltete
das Quartiersmanagement ein. Das seit Jahresbeginn installierte QM ist für solche Fälle quasi prädestiniert, kann über
Ausgaben von bis zu eben jenen 500 Euro aus einem für Grünau bereit stehenden Verfügungsfonds selbstständig entscheiden und
nahm sich der Sache schließlich an.
Zuvor hatte man jedoch versucht, die benötigten Mittel von der Wohnungsgenossenschaft »LIPSIA«
zu
akquirieren, die mehrere Wohnobjekte im näheren Umfeld unterhält. Leider ohne Erfolg. Mit dem Jugendamt wurde man sich
erfreulicherweise schnell einig, so dass der Komplettsanierung nun nichts mehr im Wege steht. Sicher ist es nicht immer so
einfach, schnelle Hilfe zu leisten, wie in diesem Fall. Aber vielleicht ist es ja ein gutes Beispiel dafür wie in Grünau
kleinere Unannehmlichkeiten beseitigt werden können, wenn alle an einem Strang ziehen.