Grün-As

Gigantisches Projekt im Leipziger Westen

Wie wir bereits in Online-Ausgabe 2008/09 berichteten, ist die Entwurfs- und Genehmigungsplanung für die Kanalverbindung zwischen Karl-Heine-Kanal und Lindenauer Hafen in Auftrag gegeben worden. Bis zum Juli 2008 soll diese vorliegen. Sie ist Grundlage für den Fördermittelantrag und die Finanzierung des Kanalbaus, der voraussichtlich rund 6 Millionen Euro kosten wird und für das Projekt eines Gewässerverbundes in der Region von hoher Bedeutung ist. Der Bau soll Ende 2009 beginnen, die Fertigstellung ist für 2011 vorgesehen.

Wie die Leipziger Stadtverwaltung in einem Pressegespräch mitteilte, läuft parallel zu den ingenieurtechnischen Planungen für den Durchstich derzeit ein landschaftsarchitektonisches Gutachterverfahren zur Gestaltung der Uferbereiche dieses Durchstichs, das der Wasserstadt Leipzig e.V. mit maßgeblicher Unterstützung der Stadt durchführt. Ferner wird ein Gutachterverfahren die Möglichkeiten der schrittweisen städtebaulichen Entwicklung des Hafen-Areals ausloten und in Form eines Masterplans konkretisieren.

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Testfahrt in Grünau

Dabei ist auch die Anbindung der »Kiesbahn« - eigentlich Museumsfeldbahn Leipzig-Lindenau - mit ihrem über einen Kilometer langen Streckennetz an das Straßenbahnnetz der Leipziger Verkehrsbetriebe geplant. Dabei soll nicht nur der Abraum des geplanten Durchstichs von Karl-Heine-Kanal zum Leipziger Hafen abtransportiert werden, dieser soll auch kostengünstig zum Verfüllen eines aufgegebenen Tunnelprojektes im Innenstadtbereich verwendet werden. Zwars würden einige Probleme bei der Spurweite bestehen, aber die Eisenbahnfreunde sind begeistert. Ihre Idee auch die Personenbeförderung auszubauen, wird im Moment durch die Stadtverwaltung geprüft. Besonders der Vorschlag, im Rahmen eines »Sozialtickets«, billig Hartz IV-Empfänger zu befördern, ließ die Stadtväter hellhörig werden.

Der Ausbau des neues Bahnhofs »Schönauer Lachen« soll durch die stadteigene Erschließungs-, Entwicklungs- und Sanierungsgesellschaft LESG, als Träger der städtebaulichen Sanierungs- und Entwicklungsaufgaben, erfolgen. Zur Vorbereitung, Abstimmung und Koordinierung sämtlicher Planungen, Baumaßnahmen und Aktivitäten im Bereich des Lindenauer Hafens wurde eine dezernatsübergreifende Arbeitsgruppe gebildet, der das Amt für Umweltschutz (Leitung), das Stadtplanungsamt (Koordinierung) und das Amt für Stadterneuerung und Wohnungsbauförderung angehören und in deren Arbeit bei Bedarf weitere Ämter einbezogen werden können.

Lutz Rodenhauser
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