Seniorenfreundliches Wohnen
WOGETRA wartet mit zwei neuen Angeboten für ältere Mitglieder und Mieter auf
Seit Beginn des Jahres ist Grünaus Mitte um einen Kommunikationspunkt reicher. Bereits am 16. Januar eröffnete die Genossenschaft WOGETRA ihre Begegnungsstätte in der Stuttgarter Allee 19 und lud zu diesem Anlass ihre älteren Mitglieder und Mieter ein. Denn in den für insgesamt 200.000 Euro aufwendig umgebauten Bereich der Gewerberäume Stuttgarter Allee 19/21 wird in Nachbarschaft zum Stadtteilladen Grünau vor allem Service rund um dieses Klientel geboten.
Obwohl an diesem Tag die Stätte fast aus ihren Nähten platzt, warnt
Vorstand Tobias Luft vor allzu hohen Erwartungen: »Bitte glauben Sie nicht, dass hier gleich morgen der Bär
tobt«
, meint er zur Eröffnungsrede. Nach dem dritten Projekt dieser Art in Leipzig, wissen die Mitarbeiter, dass
dieses nicht sofort Massen anzieht, sondern »sich langsam aber stetig entwickelt, bis es von allen
angenommen wird.«
Den demografischen Wandel berücksichtigend, umfasst das Angebot nämlich eine Vielzahl von Serviceleistungen, die älteren Menschen, das Leben erleichtern soll. So wird unter anderem die Begleitung bei Behördengängen, Einkäufen oder Arztbesuchen angeboten. Zudem sollen Seminare, Chortreffen und individuelle Freizeitgestaltung in der neuen Begegnungsstätte der Vereinsamung entgegen wirken und zur Integration beitragen. Über all dies konnten sich die Gäste bereits am Eröffnungstag informieren und gleich im Anschluss eine seniorengerechte Musterwohnung in der benachbarten Breisgaustraße 27 besichtigen.
Die 3-Raum-Wohnung im Erdgeschoss, die seither jeden Mittwoch von 10 bis 16 Uhr besichtigt werden kann, ist komplett seniorenfreundlich möbliert und mit jeder Menge Raffinessen ausgestattet. Interessenten können so einen Einblick gewinnen, welche technischen Neuheiten das Leben in den eigenen vier Wänden trotz eingeschränkter Mobilität und bis ins hohe Alter realisierbar machen. Innovativ beispielsweise der Herd, der sich selbst abschaltet - eine Hilfe für Demenzkranke.
In den freundlich hellen Räumen erwartete sie unter anderem ein großer barrierefreier Balkon, der dank ausgelegter Holzdielen das Niveau anhebt oder eine schicke Glas-Schiebtür, die Wohnzimmer von Küche trennt und so konzipiert ist, dass aus zwei Räumen ganz schnell einer werden kann. Zum regelrechten Anziehungsmagneten wurde jedoch die bodenerdige Dusche, wohl auch weil sich jeder mit eigenen Augen davon überzeugen wollte, wie ein so winziges Bad eine Rollstuhl freundliche Lösung anbieten kann. Was sie zu sehen bekamen, ist eine cleverer Einbau, welcher mit einer Pumpvorrichtung versehen ist und somit unliebsame Pfützenbildung verhindert.
Alles in allem ließ sich die WOGETRA, die laut Gang-Way Geschäftsführer Klaus Jacobs vorbildlich im Bereich
des altersgerechten Wohnens ist, Umbau und Einrichtung der Musterwohnung 35.000 Euro kosten. Ein
Aufwand, den potenzielle Mieter in so einem Umfang natürlich nicht tragen müssen, denn: »Vieles zahlt auch
die Krankenkasse - das muss man im Einzelfall sehen«
, so Jacobs. Erste Verabredungen wurden getroffen,
bevor sich die meisten noch einmal zum Büfett in die Begegnungsstätte aufmachten und dort vielleicht schon
den ein- oder anderen Spielenachmittag vereinbarten. Damit hier bald der Bär tobt...