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Die spinnen, die Taucher...

Leipziger Delphine sorgen am Kulkwitzer See für viel Abwechslung

Die spinnen, die Taucher! So oder ähnlich mag in den vergangenen Wochen der eine oder andere Schaulustige gedacht haben, wenn er an die Tauchbasis der Leipziger Delphine am Kulkwitzer See kam. Unterwasserhochzeit, U-Boot-Premiere, Neptunfest, Swim + Run, Leipziger Triathlon - am Lausener Strand »kochte« regelmäßig das Wasser. Für bundesweites Medieninteresse sorgte die Unterwassertrauung von Angelika und Guntram Hänsel. Das Geithainer Paar hatte sich das Ja-Wort zuvor bereits im Standesamt gegeben, am 28. Juni fand in fünf Metern Wassertiefe mit der ersten UW-Trauung eine echte Kulki-Premiere statt.

Bild Fürs gute Gelingen sorgten die Leipziger Delphine, die auf der Ausbildungsplattform einen Altar aufgebaut hatten, einen Zeremonienmeister im Priestergewand stellten, gemeinsam mit Freunden und Verwandten des Brautpaars Spalier standen und das Ereignis für die Nachwelt filmisch und fotografisch dokumentierten. Die Brautleute waren überwältigt und freuten sich nicht zuletzt über das UW-Video. Ihr eigener Kameramann musste bei der Trauung wegen eines technischen Problems passen. Dem Kulki bescherte die verrückte Idee der Geithainer und ihre gekonnte Umsetzung durch die Leipziger Delphine jede Menge positiver Schlagzeilen in der regionalen und überregionalen Presse und zudem eine beachtliche Präsenz im Fernsehen.

Nicht minder Aufsehen erregend ging es beim traditionellen Neptunfest an der Delphin-Basis zu. Wer glaubte, dass das alljährliche Schema - Boot kommt, Neptun steigt aus, Häscher haschen, Täuflinge werden getauft - auch in diesem Jahr ablaufen würde, erlebte eine Überraschung: Nur eine Woche nach der Hochzeits-Premiere ging zum Neptunfest erstmals ein U-Boot auf Tauchfahrt. Das offiziell zugelassene Wasserfahrzeug sollte bereits im vergangenen Jahr an den »Kulki« kommen, erhielt dafür jedoch kein grünes Licht vom Leipziger Umweltamt. In diesem Jahr klappte es in letzter Minute, das U-Boot rollte per Hänger an den See und wurde dort mit Hilfe der Slipanlage des Seglervereins Südwest in sein ureigenstes Element befördert.

Damit das U-Boot seine Akkuladung nicht schon für die Fahrt von Markranstädt nach Lausen im Wellengang vergeuden muss, nahm Bootsführer Mirko Meiszner vom Kanuverein Markranstädt das Fahrzeug für ein gutes Stück der Strecke ins Schlepp. Thomas Breining und Jürgen Herrmann, die Betreiber von »Nemo 01«, chauffierten als ersten Passagier Meeresgott Neptun durch den See zu seinem Einsatz bei der Taufe. Der zeigte sogar Verständnis dafür, dass Kapitän Thomas Breining sich im »Kulki« zunächst verfahren hatte und sah von göttlichen Strafmaßnahmen gegen den Falschfahrer ab. Die Häscher sahen die Verzögerung locker, nahmen derweil das eine und auch das zweite Bier zur Stärkung und überbrückten so die Zeit bis zum Auftauchen ihres Chefs.

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