Grün-As

Forum Grünau

Grünauer Politik: Offen für alle - Tolerant gegenüber Jedem

Ende Juni standen noch einmal mal zwei politische Termine im Grünauer Kalender. Zum Einen eine neue Ausgabe des Forums Grünau und zum Anderen eine Sitzung des Stadtbezirksbeirates (siehe nächste Seite). Das Forum Grünau stand dabei unter dem Thema »Demokratie leben - Wir leben in Grünau - Grünau lebt Demokratie«. Hintergrund dieses Themas ist die Auseinandersetzung mit radikalen Ansichten im Stadtteil. Nachdem sich der Quartiersrat Grünau in einem offenen Brief bereits eindeutig zum Thema positioniert und eine Bürgerinitiative gebildet wurde (wir berichteten), war es nun an der Zeit die Problematik im größerem Rahmen zu diskutieren.

Zahlreiche Akteure aus dem Stadtteil selbst kamen, um mit den Grünauer/-innen ins Gespräch zu kommen, sich zu informieren und miteinander zu diskutieren. So waren Vertreter des Jugendamtes, der Fachstelle Extremismus Prävention, der Bürgerinitiative Grünau, des Gshelka Clubs und der Bunten Platte anwesend, um mit den Besuchern ins Gespräch über Toleranz im täglichen Miteinander zu kommen und ein Zeichen gegen radikale Parolen zu setzen. Dabei machten gerade die Vertreter der Bunten Platte deutlich, dass sie nichts mit dem immer wieder projizierten Klischee von randalierenden Jugendlichen gemein haben, sondern für eine friedliche und tolerante Jugendkultur eintreten.

Doch bevor man ins Gespräch kam, konnten sich die gut 70 Anwesenden das Theaterstück »Pour Louise« anschauen. Dieses beschäftigte sich mit dem Schicksal eines französischen jüdischen Mädchens während des Zweiten Weltkriegs. Das neue und eigenständige Theaterensemble »La Compagnie«, das es erst seit kurzem im Leipziger Westen gibt, hatte sein Stück extra als Auftakt für diese Veranstaltung bearbeitet. Unter dem Blickwinkel des Kulturkritikers lässt sich festhalten, dass dieses Experiment absolut gelungen ist. In der sehr intensiven Darbietung wurde das Schicksal durch die Rezitation in Briefen widergespiegelt. Gerade die minimalistische Inszenierung schuf dabei eine sehr spannungsreiche und ungeheuer eindrückliche Atmosphäre. Ein Stück, das im wahrsten Sinne des Wortes unter die Haut geht.

Am Ende kann man resümieren, dass das Forum Grünau ein Erfolg war und das schwierige Thema Demokratie und Toleranz in einem angemessenen Rahmen beleuchtet wurde. Weitere Veranstaltungen dazu, auch um die Lebensqualität in Grünau und das Ansehen des Stadtteils zu heben, sind in Vorbereitung.

Jürgen Kasek
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