Schul-Risalite
Beinah am Ende unseres Kunstrundganges durch Grünau sollen diesmal die sogenannten Schul-Risalite¹ unter die Lupe genommen werden. Die Gestaltung der vorragenden Gebäudeteile, die sich an der Vorderseite der Plattenbauschulen befinden, war ganz unterschiedlich gehalten. Es gab auch Schulen die gar keine künstlerischen Elemente vorzuweisen hatten.
Heute ist es nur noch schwer festzustellen, wieviele Schulen einst in Grünau mit der sprcihwörtlichen »Kunst am
Bau«
versehen waren. Sicher ist jedoch, dass aufgrund von Umbauarbeiten mindestens eine Fassadengestaltung
bereits nicht mehr existiert. Eine weitere könnte bei den, über die Sommerferien andauernden, Sanierungsmaßnahmen entfernt
werden.
Zur Zeit kann man die zirka 120 Quadratmeter große Außenwandgestaltung mit Silikat- bzw. Acrylfarben und Metall noch an
der 90. Schule in der Garskestraße besichtigen. 1985 schuf der Künstler Günther Huniat das Werk mit dem Namen
»Lernen für das Glück der Menschen«
.
In der Alten Salzstraße findet man ebenfalls eine noch gut erhaltene Fassadengestaltung. Sie ist etwa 100 Quadtrameter
groß, heißt »Lernen - Vermächtnis und Bekenntnis zur internationalen Arbeiterbewegung«
und besteht aus
Spaltklinker. 1984 wurde sie von Gerd Pötzschig geschaffen.
Gänzlich ungewöhnlich und dennoch nicht aktenkundig ist die Fassade an der 100. Schule. Weder das Studium alter Schulunterlagen, noch andersweitig zu Rate gezogene Werke zur Kunst am Bau, konnten Licht ins Dunkel der verhältnismäßig seltenen Gestaltung bringen. Wir sind somit auch auf Ihre Hilfe angeweisen und freuen uns über jeden noch so kleinen Tipp, der uns zum Künstler, Auftragsjahr, Name des Werkes und/oder Material führen könnte.
Klaudia Naceur>¹ Risalit bedeutet »Vorsprung«
und stammt vom italienischen »Risalto«
.
Es bezeichnet einen auf ganzer Höhe hervorspringenden Gebäudeteil.